27.02.2011:
Neuseeland-Rundreise auf der Suedinsel (10 Tage)
Um genau zu sein, im Sueden der Suedinsel. Da ich in den Weihnachtsferien ja schon mit Sabine und Marlene den Norden der Suedinsel bereist habe, also alles, was noerdlicher liegt, als Christchurch und Greymouth, hatte ich mir nun alles, was suedlicher liegt, als Christchurch und Hokitika, vorgenommen.
Mein Plan, der ebenfalls aufging, war, dies mit dem Uhrzeigersinn zu machen. Hierfuer hatte ich mir ebenfalls ein Auto geliehen und bin mit diesem 2.569 Kilometer gefahren.
An den Ablaeufen, hinsichtlich Fahren, Landschaft sowie Sehenswuerdigkeiten sehen, Uebernachtungen, Essen, usw., habe ich nichts geaendert, sodass ich diesbezueglich schon die Routine von der Nordinsel hatte.
Das Wetter auf der Suedinsel war allerdings ein gewaltiger Unterschied zur Nordinsel, was zum einen an den Unterschieden in der Landschaft und zum anderen an der Naehe zur Antarktis liegt. Es war deutlich kuehler, als auf der Nordinsel, und wenn die Sonne weg war und Wind aufkam, war es sogar kalt. Zudem regnete es auch deutlich mehr. Die Suedinsel wird durch die Alpen und Gletscher in der Mitte der Insel gepraegt, hat aber an der Kueste ebenso Straende. Insgesamt ist die Suedinsel, aufgrund der niedrigeren Temperaturen und des haeufigeren Regens, gruener, als die Nordinsel. Somit also auf andere Weise schoen und beeindruckend. Es war auf jeden Fall sehr interessant, diese Unterschiede, im Laufe einer Rundreise, festzustellen und zu erleben.
Als ich also auf dem Flughafen in Christchurch angekommen war, liess ich mich von dort mit einem Shuttlebus zu meinem Hostel ins Zentrum fahren, wo ich meine erste Nacht auf der Suedinsel verbrachte.
Am Donnerstag nahm ich dann an einer ganztaegigen Sightseeing-Tour durch Christchurch teil. In dieser Tour war eine Gondelfahrt (Punt), eine Seilbahnfahrt (Gondola) sowie unbegrenztes Fahren mit den drei historischen Strassenbahnen (Tram) inbegriffen. Diese Tour war sehr schoen, zumal ich Christchurch ja bereits Silvester mit Sabine und Marlene erkundet und mich schon da in diese historische Stadt "verliebt" hatte. In meinem persoenlichen Ranking der drei groessten neuseelaendischen Staedte landet Christchurch auch ganz klar auf Platz 1, Wellington auf Platz 2 und Auckland auf Platz 3. Im Rueckblick bin ich so froh, diese Stadttour mitgemacht zu haben, denn so, wie ich Christchurch da noch erlebt und gesehen habe, wird man Christchurch leider nie wieder sehen koennen! :-( Aber dazu spaeter mehr. Nach der Stadttour musste ich dann zu meinem Autoverleih in die Naehe des Flughafens, was leider viel laenger gedauert hat, als geplant, sodass ich auch erst viel spaeter meine Fahrt nach Lake Tekapo, via Timaru, wo ich noch einen gut halbstuendigen Stadtbummel-Stop (Abendessen - Pizzabrot - mit Sightseeing kombiniert!) eingelegt habe, fahren konnte. In Lake Tekapo kam ich letztlich erst nachts gegen 22 Uhr an, weil ich aufgrund der Dunkelheit auch das Hostel nicht direkt fand. Die Fahrt in der neuseelaendischen Dunkelheit war aber auch faszinierend, denn am Himmel waren der Vollmond und die Sterne sehr gut zu sehen.
Den Freitag habe ich zunaechst mit einem etwas laengeren Fruehstueck begonnen und mich dabei mit Deutschen und Schweizern nett unterhalten. Als ich dann doch endlich los wollte und schon fast im Auto sass, sprach mich ein Kanadier, rumaenischen Ursprungs, an, als ich noch ein letztes Foto vom Hostel machte. Claudiu und ich unterhielten uns ebenso nett und stellten fest, dass wir das gleiche Tagesziel, eine Wanderung am Mount Cook, hatten und auf einer Wellenlaenge waren. Somit beschlossen wir, uns in einer halben Stunde im Ortszentrum zu treffen, sodass ich solange noch Zeit hatte, etwas vom Ort zu sehen, von wo aus wir dann nach Mt. Cook fuhren. Zwischendurch hielten wir immer wieder fuer Fotostops an, kamen aber schliesslich gegen Mittag am Mt. Cook-Wanderparkplatz an. Dort machten wir uns fertig und starteten in unsere vierstuendige Hooker Valley-Wanderung mit finaler Ankunft am Hooker See, wo wir unsere spaete Lunchpause einlegten. Auch trotz des einsetzenden phasenweisen Spruehregens war es eine wirklich schoene Wanderung, auf der wir uns angeregt unterhielten. Zum Ausklang unseres Trips gingen wir dann noch ins nahe Sir Edmund Hillary (neuseelaendischer Erstbesteiger des Mount Everest) Alpine Center, wo mich Claudiu auch noch auf einen Latte Macchiato sowie nach Kanada einlud. :-) Doch allzu lange konnte ich mich dort leider nicht aufhalten, weil ich noch nach Oamaru fahren musste, wo ich die kommende Nacht verbrachte. Allerdings war in Oamaru der Abend mit Einchecken noch nicht beendet, sondern nach dem Einchecken erkundete ich zunaechst noch fuer eine knappe Stunde das Stadtzentrum und fuhr anschliessend noch an die Kueste, um in der Abenddaemmerung an Land kommende Pinguine zu beobachten. Danach war aber mit dem Abendessen mein Tagewerk vollbracht. ;-)
Am Samstag bin ich dann wieder frueh um 7:30 Uhr aufgebrochen, weil ich zunaechst nach Dunedin fahren musste, um dort an der Stadttour 2 teilzunehmen. Die Stadttour war eine anderthalbstuendige gefuehrte Bustour durch die Stadt inklusive einer einstuendigen Fuehrung durch die Unternehmer-Villa der Familie Olveston. Diese Familie war vor ca. hundert Jahren eine der reichen Familien im damaligen Wirtschaftszentrum Neuseelands und die Tochter, die vor fuenfzig Jahren starb und bis dahin in der Villa lebte, vermachte die Villa der Stadt Dunedin, die dort seitdem Fuehrungen anbietet. Den Rest des Tages verbrachte ich bis zum Nachmittag mit Sightseeing in der Stadt, wo ich zudem im Stadtzentrum zeitweise dem stattfindenden Dudelsack-Band-Vorentscheid fuer die "Beste Pipes-Band Neuseelands zuschaute. Das war einerseits von den Choreografien sehr interessant, andererseits aber auch eine schoene Hintergrundmusik beim Stadtbummel. :-)
Anschliessend bin ich dann noch weiter gen Sueden, nach Invercargill, gefahren, wo ich die folgende Nacht verbrachte. Nach dem Einchecken habe ich mir fuer eine gute Stunde die Stadt angeschaut und anschliessend im Hostel zu Abend gegessen, bevor ich schlafen gegangen bin.
Am Sonntagvormittag bin ich zum suedlichsten Zipfel der Suedinsel, nach Bluff, gefahren, von wo aus ich, dank des herrlichen Wetters, Stewart Island (kleine Insel suedlich der Suedinsel und einziges "Festland" zwischen den Neuseeland-Hauptinseln und der Antarktis) sehen konnte. Danach bin ich dann die Kueste entlang, soweit es mehr oder weniger moeglich war, nach Milford zum dortigen Milford Sound-Schiffsanleger gefahren. Das Wetter hatte sich inzwischen komplett geaendert und von einem grauen Himmel regnete es. Dennoch checkte ich mit 44 anderen Personen um 16 Uhr auf unserem Schiff fuer die Milford Sound Overnight-Cruise ein und wir fuhren los in den Milford Sound. Nach einer kurzen Willkommens-Einweisung auf dem Schiff, richteten wir uns unsere Kojen unter Deck ein und konnten mit einer Kuerbissuppe fuer's Erste unseren Hunger stillen. Nach kurzer weiterer Fahrzeit gingen wir in einer Bucht an unserem Schlafplatz vor Anker. Nun konnten wir zwischen den Wasseraktivitaeten Kayak fahren, Schnellboot fahren sowie Schwimmen gehen waehlen und ich entschied mich fuer das Schnellboot. Auf diesem Trip mit dem kleinen Schnellboot sahen wir sich im Wasser kugelnde pubertaere Seehunde, drei Pinguine und weitere Wasservoegel sowie die spektakulaeren moosbewachsenen Haenge dieses Fjords. Im Anschluss an diese Aktivitaeten gab es dann Teil II und III des Abendessens sowie gemuetliches Zusammensitzen und Erzaehlen, ehe meine erste Nacht in einer vielleicht 70 cm breiten Schiffskoje bevorstand. ;-)
Am leider immer noch regnerischen Sonntagmorgen wurden wir von der Durchsage des Kapitaens schon gegen 6:30 Uhr geweckt, weil wir nur von 7 Uhr bis 7:30 Uhr Zeit hatten zu fruehstuecken. Um diese Uhrzeit startete er auch wieder die Motoren und wir setzten unsere Fahrt durch den Sound fort, was auch der Grund fuer die fruehe und kurze Fruehstueckszeit war, weil wir gegen 8 Uhr den Sound kurzzeitig verliessen und auf offener See, der Tasman Sea, schipperten. Aufgrund des hohen Wellengangs in der Tasman Sea war ich heilfroh, als wir wieder im ruhigeren Milford Sound waren, denn mein Fruehstueck war schon bis zum Kehlkopf wieder hoch. :-( Ich habe aber gluecklicherweise keine Fische fuettern muessen. :-) Auf dem Rueckweg war dann, aufgrund des Regens leider nur beschraenkt, das Bestaunen des Fjords und der vielen Wasserfaelle moeglich, ehe wir gegen 9:30 Uhr wieder zurueck am Anleger waren. Auch im Milford Sound ist die Natur absolut beeindruckend und die komplette Tour war ein tolles Erlebnis!
Von Milford fuhr ich dann, mit einem kurzen Fotostop bei den Mirror Lakes (ganz klare Seen, in denen man bei trockenem Wetter sein Spiegelbild sehen kann), nach Te Anau, wo ich zunaechst einen Orts-Spaziergang und anschliessend am See meine Mittagspause machte. Nach Beendigung meiner Mittagspause fuhr ich schliesslich nach Queenstown, wo ich als einzigem Ort zwei Naechte verbrachte. Dort checkte ich zunaechst im Hostel ein und buchte anschliessend meine Aktivitaeten fuer die kommenden zwei Tage, denn Queenstown ist einerseits eine Mischung aus Kitzbuehel (mondaen, Schicki-Micki und teuer) und Mallorca (Party, Saufurlaub, billig - nicht im Sinne von preiswert) und andererseits Neuseelands Hochburg fuer Action, Nervenkitzel und Extremsportarten. Danach traf ich mich mit Nicolas, meinem argentinischen WBS-Schulfreund, der in Queenstown z. Zt. in einem Hotel arbeitet, und weiteren ehemaligen WBS-Students, um zusammen in Nic's Geburtstag hineinzufeiern. Zu Abend assen wir in einer Pizzeria und ausklingen liessen wir den Abend in zwei Clubs, ehe ich nicht allzu spaet ins Bett ging.
Denn fuer Dienstag hatte ich das "Early bird"-Jetboot-Angebot um 9 Uhr gebucht, was ich morgens jedoch auf 1 Uhr verschob, weil es immer noch regnete. Somit habe ich den Vormittag dann mit ausgiebigem Fruehstueck, inkl. Unterhaltung mit einem Trierer, Einkauf und der Bezahlung meiner Knolle (Frechheit!) wegen Falschparkens verbracht. Um kurz vor 1 Uhr machte ich mich dann fuer meinen Jetboot-Trip auf den Weg zum See. Dort erlebte ich mein erstes Erdbeben in meinem Leben, was jedoch (fuer uns in Queenstown) sehr harmlos ausfiel. Ich stand auf dem Holzsteeg am Seeufer und auf einmal wackelte dieser ziemlich. Ich dachte allerdings, dass dies lediglich vom Wind und den Wellen sei, aber eine Dame sagte, dass dies ein Erdbeben ist (im Nachhinein erfuhr ich, dass dies das erste Nachbeben des eigentlichen Erdbebens in Christchurch war!). Da es in Neuseeland jaehrlich rund 14.000 Erdbeben gibt, dachte ich mir nichts weiter dabei und ging gutgelaunt auf den Trip. Diese gute Laune verschwand nach unserer Rueckkehr allerdings schlagartig, denn im Buero des Jetboot-Unternehmens zeigte mir ein Mitarbeiter Fotos von der eingestuerzten Kathedrale! :-((( Unglaublich! Ich war geschockt! Da war ich noch vor fuenf Tagen! Diese traurige Erschuetterung und der wiedereinsetzende Regen waren dann auch die Gruende, warum ich den Rest des Tages nichts weiter unternahm, sondern im Hostel blieb. Dort verbrachte ich die Zeit mit Fernsehen, denn dort lief auf allen Sendern nur Berichterstattung ueber das katastrophale Erdbeben der Staerke 6,3 in Christchurch sowie Gespraechen mit anderen deutschen und schweizerischen Backpackern. Alle waren niedergeschlagen, aber ebenso gluecklich, nicht in Christchurch zu sein.
Am Mittwochmorgen wurde mein fruehes Aufstehen leider auch nicht belohnt, denn es regnete zwar nicht mehr, aber fuer mein gebuchtes Skydiven war es leider trotzdem viel zu wolkig und verhangen, sodass wir es gegenseitig absagten. Mittags war der Himmel dann zwar klar und sonnig, aber das war fuer mich zu spaet, sodass ich leider nicht skydiven konnte und mir somit bis mittags Queenstown ausfuehrlich anschaute. Als Abschluss goennte ich mir, bevor ich mich auf den Weg nach Franz Josef machte, dann aber noch einen, fuer Queenstown sehr bekannten und geschmacklich sehr leckeren, Fergburger. :-) Danach fuhr ich ueber Arrowtown (die Hauptstrasse ist im urspruenglichen Siedlerstil erhalten) und Wanaka, wo ich jeweils durchspazierte, nach Franz Josef. Ja, der Ort des gleichnamigen Gletschers heisst wirklich Franz Josef zu Ehren des damaligen Kaisers Franz Josef I. von Oesterreich. Nach meiner Ankunft dort habe ich mir zunaechst noch den ca. zwanzig Haeuser umfassenden Ort angeschaut, ehe ich im Hostel eincheckte und danach nochmal Waesche waschen anstand. :-)
Auch am Donnerstag war wieder frueh aufstehen angesagt, aber dieses Mal lohnte es sich definitiv, denn ich hatte mich fuer eine Ganztages-Wanderung auf dem Franz Josef-Gletscher angemeldet. Um 8 Uhr trafen sich alle Teilnehmer der verschiedenen Gletscher-Wanderungen in den Raeumen des anbietenden Unternehmens, wo wir gebrieft und eingekleidet (Regenjacke, Regenhose, Wollstruempfe, Eisstiefel, Steigeisen, Handschuhe, und Muetze) wurden. Anschliessend wurden wir mit Bussen zum Wanderparkplatz gefahren, von wo wir zunaechst noch ca. 3 Kilometer bis zum Gletscher wandern mussten. Es war schon von groesserer Entfernung faszinierend, den Fusse des Gletschers zu sehen, als wir dann aber am Gletscher waren und das Eis schliesslich betraten, war es einfach nur beeindruckend! Wir sind insgesamt sechs Stunden auf, zwischen, durch und unter Eis gewandert, geklettert sowie gerobbt. Es war ein ganz tolles und bleibendes Erlebnis, denn die Figuren sowie Formationen, die die Natur in das Eismassiv schmilzt oder bricht, sind faszinierend und die Dimensionen kaum zu glauben. :-) Da in dem Ganztags-Wanderpreis der Besuch der Glacier Hot Pools inbegriffen war, fuhr ich nach unserer Rueckkehr gleich dorthin und relaxte fuer ungefaehr eine Stunde noch in den rund 40 Grad Celsius warmen Pools, bevor ich dann noch nach Hokitika fuhr.
Fuer Freitag hatte ich keinen Zeitdruck und somit liess ich es beim Fruehstueck ruhig angehen und unterhielt mich eine laengere Zeit mit einem Ende vierzigjaehrigen niederlaendischen ehemaligen Hochseekapitaen, der auf Selbstfindungs- und Neuorientierungs-Reise ist. Anschliessend fuhr ich dann ins Zentrum von Hokitika, um dort durch und am Strand entlang zu spazieren. Danach machte ich mich dann auf meine Fahrt ins Hochalpine, in die Alpen, nach Arthur's Pass auf. Da auf der Fahrt dorthin allerdings Regen einsetzte, war die Sicht nicht so dolle. Zudem verfuhr ich mich noch, sodass ich viel zu weit fuhr und schliesslich erst am fruehen Abend im Hostel ankam. Dennoch sah ich einige freilebende Keas aus ganz kurzer Distanz. :-) In dem kleinen und sehr abgelegenen Hostel in den Alpen verbrachte ich dann meine letzte Nacht auf meiner Rundreise.
Am Samstag, dem letzten Tag meiner Rundreise, ging ich es dann ebenfalls nochmal entspannt an, denn ich ging schon davon aus, dass in Christchurch nicht viel zu unternehmen sei und ich musste nur noch nach Christchurch zurueckfahren, von wo abends mein Flieger nach Wellington ging. Somit startete ich erst spaet und machte auch viele Fotostops, bevor ich schliesslich um 1:30 Uhr am Rand von Christchurch ankam, wo parken einzig moeglich war. Von dort wollte ich dann zu Fuss ins Zentrum gehen, um mir ein Bild von der Erdbeben-Zerstoerung zu machen. Doch daraus wurde nichts, denn das komplette Stadtzentrum war ringsherum vier bis fuenf Strassen ausserhalb vom Epizentrum abgeriegelt. Ueberall waren Polizei- und Armee-Wachposten sowie Absperrungen. Zudem patroullierte die Armee innerhalb der Absperrungen mit Panzern, dass sich niemand innerhalb der Sicherheitszone befindet, damit die Rettungs- und Bergungskraefte ausreichend Platz haben. Ansonsten waren die Strassen ziemlich menschenleer, lediglich gespuelte Sandberge waren zu sehen und die Luft war staubig. So sah ich die ganz grossen Schaeden im Stadtzentrum nicht, was wahrscheinlich auch gut ist. Ich sah aber ein paar eingestuerzte Gebaeude in der Strasse (vier Strassen ausserhalb), in der ich die Woche zuvor noch uebernachtet hatte und diese Schaeden waren schon furchterregend. In der ganzen Stadt herrschte eine komplett andere Stimmung, als bei meinen beiden Aufenthalten zuvor. Es war beklemmend, traurig und sehr beruehrend - und irgendwie einfach unbegreiflich! :-( Nach diesem traurigen letzten Erlebnis fuhr ich dann zum Autoverleih, um mein Auto zurueckzugeben. Der Mitarbeiter, der mich zum Flughafen fuhr, erzaehlte mir auf der Fahrt, dass er einen Freund, sein Auto und sein Haus bei dem Erdbeben verloren hat und jetzt bei Freunden lebt. Somit wurde das Gesehene dann auch noch persoenlicher. Er wiederholte mehrfach, dass sie da durchkommen, wobei es mir so vorkam, als wenn er das Ausmass noch gar nicht richtig realisiert haette und sich noch in einer Art Schockzustand befand. Schlimm, schlimm, die betroffenen Menschen sind wirklich arm dran! :-( Von Christchurch flog ich schliesslich am fruehen Abend zurueck nach Wellington, von wo ich mich mit einem Shuttlebus zu Frasers fahren liess. Dort berichtete ich Putri (Peter war auf einer Veranstaltung) von meinen Erlebnissen und unterhielt mich mit ihr ueber die Ausmasse des Erdbebens, ehe ich meine Sachen auspackte, aufraeumte sowie reinigte und mich bettfertig machte.
Die Nacht war allerdings nicht allzu lang, denn fuer Sonntag hatte ich noch einige Dinge zu erledigen, sodass ich schon recht frueh wieder aufstand. Zunaechst habe ich meine Waesche aufgehaengt, damit diese auch noch trocken wurde und dann habe ich mein Paket, mit all' meinen Erinnerungsgegenstaenden, fertig gepackt. Danach habe ich die Tour zur Post mit einer abschliessenden Tour durch Lower Hutt, letzten Einkaeufen und Verabschiedung von Evans (Sabine's Gasteltern) verbunden. Am Abend habe ich dann noch einmal gemeinsam mit Frasers gegessen und anschliessend ein letztes Mal meinen Kuechendienst verrichtet. Danach habe ich meine Sachen gepackt und bin fuer wenige Stunden letztmalig auf neuseelaendischem Boden schlafen gegangen.
So gehen vier Monate in Neuseeland sehr kurzweilig zu Ende!
Bis in Australien.
Liebe Gruesse und ein letztes "Ka kite ano",
euer Michael.
16.02.2011:
Neuseeland-Rundreise auf der Nordinsel (10 Tage)
Am Montag, 07.02. war es nach drei ereignisreichen Monaten, ueberwiegend in Lower Hutt/Wellington, soweit und ich startete in meine abschliessende dreiwoechige Neuseeland-Rundreise. Zunaechst hatte ich mir die Nordinsel vorgenommen, die ich gegen den Uhrzeigersinn, mit dem Auto umrunden wollte, ohne aber die Mitte auszulassen. Dieses Ziel habe ich erreicht und bin insgesamt 4.045 Kilometer mit meinem dreituerigen Leih-Toyota gefahren. :-)
Da zehn Tage eigentlich viel zuwenig sind, um die Insel ausfuehrlich zu bereisen, ich aber soviel, wie moeglich, davon sehen wollte, hatte ich mir erstens ein Auto geliehen, um so flexibler zu sein, zweitens mich darauf eingestellt, viele Stunden hinter dem Lenkrad zu verbringen, drittens die Landschaft, waehrend des Fahrens, viel vom Auto aus zu geniessen, viertens viele Fotostops einzulegen und fuenftens nicht so viele Aktivitaeten zu machen. Mit diesen Vorgaben bin ich sehr gut zurechtgekommen, habe meinen Plan umsetzen koennen und schliesslich mein Ziel erreicht. Wobei ich allerdings sagen muss, dass das viele lange Fahren sehr geschlaucht hat und aufgrund der Strassenverhaeltnisse (in Neuseeland gibt es keine Autobahnen, wie z. B. in Deutschland, sondern was in NZ als Autobahn bezeichnet wird, ist in der BRD eine Landstrasse und somit kann man sich in etwa vorstellen, wie die Landstrassen in NZ sind. Allerdings noch viel kurviger, als in Deutschland! ;-)) wirklich anstrengend war.
Uebernachtet habe ich immer in BBH-Backpacker-Hostels, wo ich, aufgrund meiner BBH-Mitgliedschaft, jede Nacht Rabatte erhalten habe. Die Kueche war natuerlich nicht exquisit, aber ich habe mich mit einfachen, schnellen und guenstigen Mahlzeiten gesaettigt. ;-)
Das Wetter war, abgesehen von einigen kurzen Regenschauern waehrend der Fahrten, durchgaengig sehr schoen und heiss. 8-)
Das passte zur Landschaft, denn mit zwei Beispielen beschrieben, ist die Nordinsel: Strand und Vulkan. Insgesamt ist sie sehr bergig, ueberwiegend bergiger als das Bergische Land, hat an mehreren Stellen, mehr oder weniger aktive, Vulkane, besonders in der Mitte um Rotorua und hat ringsherum schoene, feine Sandstraende. Diese Verschiedenartigkeit und die einzigartige Landschaft ueberhaupt ist so traumhaft schoen, das ist einfach nur einmalig! :-))
Am Montag stand zunaechst die Fahrt nach Napier/Hastings an, wo ich nachmittags an der Gannet Beach Adventures-Tour (auf Traktor-Anhaengern am Strand/Kueste entlang gefahren worden und dabei die Natur und Tierwelt gezeigt sowie erklaert bekommen) teilgenommen habe, was sehr interessant war. Anschliessend habe ich dann noch Hastings und Napier besichtigt.
Der Dienstag war, mehr oder weniger, ein Autotag. Denn ich bin ueber Gisborne und Whakatane, wo ich jeweils einen Stadtbummel eingelegt habe, nach Tauranga gefahren. Zwischendurch habe ich natuerlich immer wieder Fotostops gemacht und die Landschaft genossen. Ausserdem habe ich meine spaete Mittagspause am Strand zwischen Opitiki und Whakatane eingelegt und dort den Blick auf's Meer genossen.
Am Mittwoch habe ich mir morgens zunaechst Tauranga angeschaut und bin anschliessend nach Mount Manganui gefahren, wo ich eigentlich auf den gleichnamigen Berg wandern wollte. Doch das war, aufgrund von noch nicht beseitigten Zyklonschaeden, leider nicht moeglich, sodass ich die Zeit am Strand verbrachte und Surfern zuschaute. Mittags bin ich von der Kueste ins Landesinnere nach Rotorua gefahren, wo ich mir zunaechst das dortige "Burried Village" (Siedler-Museumsdorf) angeschaut habe. Dies war ebenso interessant wie die Besichtigung des Māori-Dorfs des Mitai-Stammes, der jeden Tag fuer Touristen eine Māori-Show veranstaltet. Allerdings war dies ein bisschen zu sehr touristisch, weil alles, was uns vorgefuehrt wurde, unter Zeitdruck geschah und es so einem Durchschleusen gleichkam. Es war keinesfalls mit meinem Māori Culture Course zu vergleichen, wenngleich es dennoch interessant war, die Waka-, Poi-Tanz-, Gesangs-, Kampfkunst- und Haka-Darbietungen zu sehen sowie noch einmal ein Hangi zu essen. Im Anschluss an dieses abendfuellende Programm habe ich dann noch an einer Nacht-Fuehrung im benachbarten Wildlife-Reserve teilgenommen und u. a. auch Kiwis gesehen.
Am Donnerstag bin ich gegen 8 Uhr aufgebrochen, um zunaechst noch etwas von Rotorua zu sehen, ehe ich um viertel nach zehn im Wai-O-Tapu-Wonderland sein musste, um dort den taeglich um diese Uhrzeit provozierten Geysirausbruch mitzuerleben. Danach habe ich mir noch den Rest der vulkan- und geysirreichen Gegend angeschaut, bevor ich mittags heilfroh gen Norden aufgebrochen bin. Aufgrund der vielen aktiven Vulkane, Geysire und Thermalquellen ist die Luft sehr schwefelhaltig, was einen ununterbrochenen "Faule Eier"-Geruch verursacht. :-( Es war dennoch sehr interessant, dies und die vielen blubbernden Quellen zu erleben. Den Rest des Tages habe ich bis 21 Uhr hinter dem Lenkrad verbracht, weil ich mir vorgenommen hatte, die Coromandel-Halbinsel bis Thames abzufahren, wo ich die Nacht verbrachte.
Am Freitag bin ich leider erst spaeter losgekommen, weil meine, am Vorabend (Nacht) gewaschene, Waesche noch nicht trocken war. Allerdings war dies auch spaeter noch nicht der Fall, sodass ich die Waesche feucht mitnehmen und in Auckland nochmal auf die Leine zum Trocknen haengen musste. In der Zwischenzeit war ich aber eine Runde durch Thames spaziert, um auch davon etwas gesehen zu haben. Anschliessend bin ich nach Auckland, Neuseelands Wirtschafts-/Industriestadt Nummer 1 und somit auch bevoelkerungsstaerkster Stadt, gefahren. Es leben in Auckland zwar auch nur rund 1,3 Millionen Einwohner, aber somit sind es gut eine Million Menschen mehr, als in Wellington, Neuseelands Hauptstadt, wo nur rund 300.000 Menschen leben (in der gesamten weitlaeufigen Region Wellington leben gut 400.000 Menschen). Dies war vermutlich auch der Grund, warum mir dieser Trubel und diese Hektik von diesen "Menschenmassen" voellig fremd vorkam. Ich war so viele Menschen einfach nicht mehr gewoehnt. Dennoch habe ich mich von nachmittags bis spaet abends im Zentrum von Auckland aufgehalten und dieses per Bus, zu Fuss und nachts vom 220 m hohen Sky Tower-Besucherdeck aus erkundet. Aufgrund der Groesse, der vielen (vor allem asiatischen) Menschen und der Tatsache, dass Auckland Neuseelands Wirtschaftsmetropole ist, hat mir Auckland nicht gefallen. Trotzdem war es ein erlebnisreicher und schoener Sightseeing-Tag. :-)
Am Samstag bin ich, mit 673 Kilometern, die laengste Distanz gefahren, denn ich bin von Auckland ueber Whangarei, wo ich einen Stadt- und Hafenbummel eingelegt habe, die Ostkueste entlang bis ganz in den Norden zum Cape Reinga gefahren. Die Fahrt zum noerdlichsten Punkt Neuseelands dauert zwar sehr lange, aber dafuer entschaedigt die Schoenheit der Landschaft dort um ein Vielfaches. Gluecklicherweise hatte ich Sonnenschein und blauen Himmel, sodass es wirklich perfekt war! :-)) Nach dem Genuss kam dann allerdings wieder die lange Fahrerei, weil ich noch zur Bay of Islands bis Paihia wieder zurueckfahren musste. Kurz bevor ich dort ankam habe ich aber noch kurz in Waitangi, an der dortigen Marae, wo der Staatsvertrag unterzeichnet wurde, angehalten und mir diese angeschaut.
Fuer Sonntagmorgen hatte ich mich auf das im Uebernachtungspreis inbegriffene Fruehstueck gefreut, was allerdings zu einer Enttaeuschung wurde, weil meine Erwartungen faelschlicherweise zu hoch waren. Es gab (bei dem Preis eigentlich auch logisch) nur SuperSoft Toast (ich vermisse, by the way, deutsches Brot! :-(), Margarine, Orangen- und Erdbeermarmelade sowie Cornflakes. Nach diesem "staerkenden" ;-) Fruehstueck bin ich in den Ort und zum Strand von Paihia gegangen, bin dort umher spaziert und habe das traumhaft sonnig-warme Wetter genossen. Am spaeten Vormittag habe ich mich dann auf den Weg nach Hamilton gemacht, bin allerdings nicht auf direktem Weg dorthin gefahren, sondern auf der landschaftlich schoeneren Kuestenstrecke, durch Nationalparkwaelder.
Am Montag habe ich ab ca. 8:30 Uhr fuer eine Stunde zunaechst das Stadtzentrum von Hamilton erkundet, ehe ich anschliessend, mit kurzem Fotostopp an den Huka Falls, nach Taupo gefahren bin. Fuer dort hatte ich mir eine Aktivitaet der besonderen Art vorgenommen: Bungee Jumping! :-$ In der Theorie war es also geplant und in der Praxis war der besagte Tag nun auch gekommen, es wurde also ernst! Nachdem ich im Hostel eingecheckt und mein Zimmer bezogen hatte, rief ich bei dem anbietenden Unternehmen an, was mir bestaetigte, dass ich kommen kann. Somit stieg die, sowieso schon recht hohe, Anspannung nun minuetlich weiter an! :-) Ich hob also Geld vom naechsten Bankautomaten ab und ging zum Absprungort. Dort angekommen, schaute ich mir die ganze Sache zunaechst aus groesserer, aber immer kleiner werdender Distanz an. Ich sah, dass die jeweiligen Springer ihre Spruenge alle unbeschadet ueberstanden und somit zog ich es durch und meldete mich auch an. Nach der Anmeldung folgte das Wiegen und dann war ich auch schon mir nichts, dir nichts an der Reihe! HIIIIILLLFFFEEEEE!!!!! ;-) Auf dem Absprungpodest wurde ich nach Sicherheitsvorgaben "verschnuert" und noch kurz mit Instruktionen versorgt, bevor es dann hiess: "Auf geht's!" Ich stand also an der Absprungkante, mit verschnuerten Beinen, sah unter mir 47 Meter nichts und dann den Waikato River! Aber bevor ich darueber zu lange nachdachte bin ich auch schon, kurz und schmerzlos (bis das Seil zurueckschnellte), gesprungen. Es war ein unbeschreibliches Gefuehl, einfach nur irre! Der Moment, als das Seil am gespanntesten war und zurueckschnellte, war nicht so schoen, weil mein ganzes Blut im Koerper in den Kopf drueckte und somit ziemlich unangenehm war, aber ansonsten war es einfach nur eine geile Erfahrung! :-))) Ich bin stolz auf mich, meine Angst ueberwunden zu haben!!! :-))) ICH BIN GESPRUNGEN!!! :-))) I DID IT! :-))) Der Rest des Tages war dann nur noch Glueckseligkeit und relaxtes Schlendern durch Taupo mit abendlichem "Fish&Chips"-Ausklang am Lake Taupo bei Sonnenuntergang.
Mein Fruehstueck am Dienstag funktionierte erst im zweiten Anlauf, weil mir im geplanten Anlauf das schimmelnde Brot einen Strich durch die Rechnung machte und ich mir somit zunaechst erst neues Brot kaufen musste. Ich checkte also aus, kaufte mir im nahen "Pack'n'Save"-Supermarkt Brot und kehrte zum Hostel zurueck, wo ich dann im Garten fruehstueckte. Dabei kam ich, wie eigentlich immer, mit anderen Backpackern ins Gespraech und daraus resultierte letztlich, dass eine Kanadierin ebenfalls nach New Plymouth wollte, aber noch eine Mitfahrgelegenheit brauchte. Diesen Wunsch konnte ich ihr natuerlich nicht ausschlagen und somit machte ich mich gegen 10 Uhr mit Laura auf den Weg, den weiten Weg, wie sich hinterher herausstellen sollte! ;-) Denn nachdem wir eine halbe Stunde unterwegs waren, fiel ihr ein, dass sie ihre Kamera im Schliessfach des Hostels vergessen hat. Somit fuhr ich also wieder zurueck und verlor auf diese Weise meine erste Stunde. Die zweite Stunde verlor ich dann im weiteren Verlauf, nachdem Laura auf Wiedergutmachung aus war und mir versicherte, dass sie sehr gut Strassenkarten lesen koenne, aber die entscheidende Abzweigung verpasste, was mir erst einige Zeit spaeter auffiel und wir diese gefahrene Strecke auch wieder zurueckfahren mussten. :-( Zu ihrer Ehrenrettung muss ich aber sagen, dass wir uns sehr gut unterhalten haben (ich habe mein Englisch weiter verbessert :-)) und ich mich somit auch nicht nur auf's Fahren konzentrierte. Weitere Zeit verloren wir dann auf dem "Forgotten World Highway", was aber an den Strassenverhaeltnissen lag, weil dieser "Highway" zu grossen Teilen lediglich eine Schotterstrasse ist! :-) Letztenendes kamen wir, zwar spaeter als geplant, aber wohlbehalten in New Plymouth an und checkten im Hostel ein, ehe mich Laura zum Abendessen einlud! :-) Ende gut, alles gut! :-)
Am Mittwoch, meinem letzten Tag auf der Nordinsel, war ich dann wieder alleine unterwegs und erkundete morgens zunaechst New Plymouth, ehe ich mich die Westkueste entlang auf den Weg nach Wellington machte. Zwischendurch stoppte ich aber noch fuer meine Mittagspause und einen Stadtbummel in Wanganui. Von dort fuhr ich dann zu Frasers, wo ich einige Sachen ablud, und weiter zum Autoverleih. Nachdem ich mein Auto unbeschadet zurueckgegeben hatte, fuhr ich mit dem Bus zum Flughafen Wellington, von wo ich dann am fruehen Abend nach Christchurch auf die Suedinsel geflogen bin.
06.02.2011:
Māori Mikaire ahau
Das war jetzt also meine Zeit in der WBS, zwoelf Wochen, wie im Flug, vorbei. Die vergangene Woche war aber nochmal richtig ereignisreich und spannend.
Am Montag starteten wir im MCC zunaechst mit weiterer Theorie und Geschichten ueber die Māoris, wurden aber auch kuenstlerisch taetig, denn wir bemalten Steine. Bei den Māoris ist dies der erste Schritt ein Te Moko (Tattooer) zu werden. Den Nachmittag und Abend verbrachte ich dann wieder mit Spielen mit den Jungs, Spueldienst und Buegeldienst.
Der Dienstag war ein sehr aktiver Tag, denn zunaechst trainierten wir wieder den Poi-Tanz und anschliessend starteten wir mit "Carving" (Holz schnitzen), dem zweiten Schritt auf dem Weg zum Tattooer. Zunaechst mussten wir unser Motiv zeichnen, was mir mal wieder gezeigt hat, dass ich ueberhaupt keine kuenstlerische Ader habe. :-( Aber dank meiner Disziplin und Ausdauer habe ich nicht aufgegeben und letztlich ein ueberraschend gutes Bild hinbekommen. Da bin ich wohl doch ein bisschen kuenstlerisch begabt. ;-) Das Spielen mit den Kindern am Nachmittag war sehr schoen, weil sie besonders anhaenglich waren. Wir haben in James Bett gesessen, ich habe ihnen Buecher vorgelesen und wir haben getobt. Es hat richtig Spass gemacht. :-))
Am Mittwoch haben wir das Carving fortgesetzt, was ich auch noch alleine nach Kursschluss gemacht habe, und den Haka in Theorie und Praxis gelernt. Da ich den Haka richtig furchteinfloessend umsetzen wollte, habe ich natuerlich kraeftig mit meinen Fuessen aufgestampft und mir aergerlicherweise direkt eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen. Ganz toll! :-((
Der Donnerstag bot wieder in vielerlei Hinsicht Abwechslung. Im MCC hat uns Tane zunaechst die Māori-Kampfkunst vorgefuehrt, ehe wir uns ueber das Protokoll in der Marae am folgenden Wochenende unterhalten und die Ablaeufe kennengelernt haben. Anschliessend haben wir unsere Carvings fertiggestellt, indem wir sie, nach den Schnitzarbeiten, angemalt haben. Ich habe mich selbst ueberrascht, was ich, wenn ich geduldig bin, auch auf dem kuenstlerischen Sektor zu leisten im Stande bin. Denn mein gecarvter Tiki sieht super aus! :-) Nach dem Kurs bin ich zum Friseur gegangen, der mir einige Zentimeter meiner Haarpracht abnahm. Somit wird die Pflege meiner Haare, waehrend meiner dreiwoechigen Rundreise, bedeutend einfacher werden. Anschliessend war ich dann noch in der Mall fuer ein paar Einkaeufe und nahm von dort die Jungs, die von der Kita kamen, mit nach Hause, weil Putri auch noch einkaufen gehen musste. Am Abend waren Frasers zu einem Treffen in der Kita, sodass ich kochen musste. Waehrend ich dies tat, konnte ich aber Rodolfos (Student aus der Sprachschule) Klaengen lauschen, denn er war vorbeigekommen, weil er Klavier spielen wollte. Anschliessend haben wir gemeinsam zu Abend gegessen, ehe ich gespuelt und noch Waesche gefaltet habe.
Am Freitagmorgen begann dann der Hoehepunkt des Māori Culture Course, denn wir fuhren von der Schule aus nach Porirua zur dortigen Marae. Dort wurden wir mit einer traditionellen Māori-Willkommens-Zeremonie empfangen und erhielten Einblick ins Willkommens-Protokoll, mit Gesang, Reden und dem traditionellen Hongi (Nasen zur Begruessung aneinander pressen). Anschliessend erhielten wir einen kleinen Snack zur Staerkung (die Māoris trennen Essen und Arbeit strikt), ehe wir mit der Zubereitung des Hangi, dem klassischen Abendessen, begannen. Fuer ein klassisches Hangi werden zunaechst Kartoffeln, Kumera (Suesskartoffeln) und Kuerbisse geschaelt und in Stuecke geschnitten. Diese werden dann in Stoffsaecke gefuellt und zusammen mit Fleischscheiben in, mit Kohlschalen ausgelegte, Metallkoerbe gelegt. Damit diese garen koennen muss allerdings zuvor ein grosses Loch in die Erde gegraben werden, in dem ein grosses Feuer gemacht wird. Auf die Holzscheite werden Steine oder Eisen gelegt, die durch das Feuer erhitzen und spaeter, wenn das Feuer erloschen ist, die Hitze speichern und an die Lebensmittel weitergeben und so garen. Nach Erloeschen des Feuers werden die Metallkoerbe in das Loch gelegt und mit Erde abgedeckt, sodass die Lebensmittel garen koennen. Allein dieser Kochprozess dauert gute drei Stunden und bedeutet somit einen ziemlichen Aufwand fuer ein Abendessen. Diese Wartezeit bot uns aber die Moeglichkeit, unseren Poi-Tanz, unseren Haka und unseren Song nochmal zu proben sowie noch etwas Freizeit zu geniessen. Gegen 18 Uhr waren wir dann keine Gaeste mehr in der Marae (wie noch morgens), sondern wurden zu Gastgebern fuer die weiteren Schueler und Lehrer der WBS, die nicht am Māori Culture Course teilgenommen hatten, aber trotzdem eine Nacht in der Marae verbringen wollten. Nach der Begruessungs-Zeremonie gingen wir alle gemeinsam zum Hangi-Pit, dem Loch, in dem unser Abendessen brutzelte, und holten die Koerbe aus der Erde. Wie schon die ganze Prozedur zuvor am Loch, war auch diese Aufgabe wieder Christoph und mir, den einzigen maennlichen Teilnehmern im MCC vorbehalten, diese dreckige, heisse und schwere Arbeit zu verrichten. Nachdem wir die Koerbe also aus der Erde ausgegraben und in die Marae gebracht hatten, konnten wir schliesslich unser koestliches Hangi geniessen. :-)
Nach dem Abendessen standen dann unsere Vorfuehrungen des Poi-Tanzes, Hakas und Songs auf dem Programm. Ausserdem stellten wir unsere Carvings vor, Tane stellte die Marae vor sowie erlaeuterte sie und fuehrte, auf unser Bitten hin, mit Tracey, seiner Verlobten, einen Haka vor, was sehr eindrucksvoll war. Ausklingen lassen haben wir den Abend anschliessend mit gemuetlichem Zusammensitzen, Erzaehlen und Karten spielen. Die Nacht war dann, aufgrund des recht hohen Geraeuschpegels (rechts, links, vorne, hinten Schnarcher! ;-)), nicht allzu erholsam, aber bei gut 30 Personen war das auch nicht weiter verwunderlich.
Der Samstag war dann nicht mehr so spannend, denn nach einem fruehen und recht schnellen Fruehstueck stand das gemeinsame Aufraeumen und Reinigen der Marae an, ehe wir noch die Abschluss-Zeremonie erleben durften. Danach fuhren wir gemeinsam zurueck nach Lower Hutt zur Schule, von wo aus wir uns alle nach Hause aufmachten.
Ich ging zunaechst noch fuer meine bevorstehende Rundreise einkaufen und dann nach Hause, wo ich anschliessend saemtliche Buchungen dafuer vornahm. Abgeschlossen habe ich den Samstag schliesslich mit Aufraeumen, Reinigen und Vorbereiten meiner Klamotten.
Am Sonntag war zwar Waitangi Day, Nationalfeiertag in Neuseeland (in Erinnerung an die Vertrags-Unterzeichnung zwischen den westlichen Siedlern und Māoris), und es fanden einige Veranstaltungen statt, aber ich war, u. a. aufgrund des regnerisch-grauen Wetters, nicht sonderlich motiviert, sodass ich den Tag ruhig gestaltete. Zunaechst skypte ich lange mit Papa und Mama, dann erledigte ich alles, was ich im Internet zu tun hatte und anschliessend holte ich meinen Leihwagen fuer meine Nordinsel-Umrundung ab. Am Abend habe ich dann noch meine bisherigen Fotos auf DVD gebrannt (diese sind nun also gesichert! :-)) und meine Sachen gepackt, sodass ich fuer meine Rundreise bestens vorbereitet bin.
In diesem Sinne wuensche ich mir eine schoene, erlebnisreiche und sichere Reise und euch nach Deutschland alles Gute.
Bis in drei Wochen,
euer Michael. :-)
30.01.2011:
Ko Mikaire ahau no Tiamana ahau
Ja, das ist wohl richtig! Ich bin Michael aus Deutschland. :-) Aber dazu etwas spaeter mehr, denn nun liegt die erste Woche des Māori Culture Courses schon hinter mir.
Aber am Montag hatte ich zunaechst einmal schulfrei, denn es war der Geburtstag der Stadt Wellington und da hatten alle Arbeitnehmer frei. Ich habe diesen freien Tag genutzt, erstmal laenger zu schlafen. Anschliessend habe ich dann fuer meine Zeit in Australien mein Visum beantragt sowie ein Formular fuer meine Organisation fuer die Suche einer Gastfamilie ausgefuellt. Abschliessend habe ich meine Zeit damit verbracht, meine dreiwoechige Rundreise durch Neuseeland, die ich vom 07. bis 26. Februar machen werde, zu planen. Fluege zur Suedinsel nach Christchurch und die Autos fuer beide Inseln sind auch schon gebucht.
Am Dienstag begann schliesslich der eingangs schon erwaehnte Māori Culture Course (MCC) in der WBS. Der erste Tag bestand nur aus Theorie, die aber sehr interessant war. Wir haben ueber den Ursprung, die Geschichte, die Traditionen, die Kultur und die Lebensweise der Māori erfahren. Es war wirklich spannend und teilweise auch traurig, schockierend und unglaublich. Am Nachmittag habe ich dann, wie jeden Nachmittag unter der Woche, wieder mit den Jungs gespielt und am Abend, wie immer, den Abwasch sowie meinen woechentlichen Buegeldienst verrichtet (darin bin ich jetzt schon ein wahrer Meister – gezwungenermassen ;-)).
Am Mittwoch sind wir im MCC aktiv geworden, denn wir haben mit Flax gewoben, wie es die Māori traditionell gemacht haben und machen. Nachdem wir drei verschiedene Dinge gewoben hatten, haben wir nachmittags angefangen, den weltweit bekannten Māori-Tanz, den Haka (Einschuechterungs-Tanz), zu lernen. Es ist nicht leicht, drei Dinge (Rhythmus mit dem rechten Fuss, Singen und Tanzen) gleichzeitig umzusetzen, aber interessant.
Am Donnerstagvormittag haben wir uns im Te Papa in Wellington getroffen, denn dort hat uns Tane, unser Māori-Lehrer (er ist ein richtiger, weil praktizierender, Māori), durch die Māori-Abteilung gefuehrt und die Geschichte erklaert. Anschliessend bin ich noch fuer ca. anderthalb Stunden im Te Papa geblieben und habe mir die Etagen 4, 5 und 6 angeschaut, sodass ich es nun vollstaendig besichtigt habe.
Der Freitag hatte dann wieder aktive Bestandteile, denn wir haben zunaechst jeder zwei Pois (traditionelle Tanz-Utensilien) gebastelt, die wir spaeter auch fuer den Poi-Tanz, den wir gelernt haben, benoetigten. Danach stand wieder der Haka auf dem Programm. Sowohl den Poi-Tanz als auch den Haka lernen wir auch fuer kommenden Freitag, wenn wir in einer Marae (Māori-Gebetshaus) uebernachten und zuvor allen anwesenden Gaesten diese vorfuehren. Nachmittags hatte ich keinen Kinderdienst, weil James und George mit Peter unterwegs waren und musste stattdessen die Badezimmer putzen. Am Abend bin ich gegen 18:30 Uhr zu Sabine nach Hause gefahren, wo wir mit Marlene gekocht und anschliessend gegessen haben. Wir haben gemuetlich zusammengesessen, uns nett unterhalten und spaeter auch noch die Gesellschaft ihrer Gasteltern erhalten. Es war erneut ein schoener Abend bei Evans’ und als ich mich von ihnen (fuer immer) verabschieden wollte, luden sie mich fuer mein letztes Wochenende, nach meiner Rundreise, zu ihnen ein, endgueltig Abschied zu feiern. :-)
Den Samstag hatte ich mir dann erneut sehr “vollgestopft”, weil die Zeit hier immer knapper wird und ich noch soviel sehen wollte. Sabine war von meinem Plan sehr angetan und von daher fuhren wir also frueh morgens gemeinsam den Motorway 2 Richtung Ostkueste. Dabei fuhren wir zwangslaeufig durch die Orte bzw. Staedte Greytown, Carterton und Masterton, in denen wir Besichtigungsstopps einlegten und in Masterton im Queen Elizabeth Park auch unsere Mittagspause machten. Von Carterton aus hatten wir noch einen Abstecher zu Stonehenge Aotearoa unternommen und uns die neuseelaendische Nachbildung angeschaut. Nach unserem Lunch zeigte das neuseelaendische Wetter mal wieder, wozu es im Stande ist, denn nachdem es morgens grau und bewoelkt begann, im Laufe des vormittags aber sonnig und warm wurde, ging nach Mittag ein betraechtlicher Sturzregen runter. Wir waren aber gluecklicherweise wieder im Auto, weil wir uns auf den Weg zur Kueste, nach Castlepoint, machten. Durch die Stopps in den Orten/Staedten war die insgesamt gut dreistuendige Fahrt dorthin angenehm. In Castlepoint sind wir dann knapp zwei Stunden um den dortigen Leuchtturm und die Klippen gewandert. Da das Wetter nach wie vor sehr wechselhaft war, bot sich uns die Landschaft in den verschiedensten Farben, was sehr eindrucksvoll war. Danach machten wir uns wieder auf den Rueckweg nach Hause, fuhren aber noch fuer einen Stopp nach Martinborough, sodass wir schliesslich nach zwoelf Stunden auf Achse wieder zu Hause ankamen. Es war zwar ein ziemlich anstrengender Tag, aber dafuer auch ebenso erlebnisreich. :-)
Der Sonntag war auch erlebnisreich und erfolgreich, denn in meinem vierten und letzten Versuch ist es mir endlich gelungen, nach Matiu/Somes Island (Insel im Hafen von Wellington) zu kommen. :-) Endlich spielte das Wetter mit! :-) So sind Max und ich morgens zeitig mit dem Bus nach Eastbourne gefahren, wo wir zunaechst die Kueste entlang spaziert sind und dann Eastbourne erkundet haben, ehe wir mit der Faehre zur Insel uebergesetzt haben. Auf Matiu/Somes Island, die waehrend des zweiten Weltkriegs eine Quarantaene-Station fuer westliche Kriegsfluechtlinge und in den 70er-Jahren eine ebensolche fuer eingefuehrte Tiere war, sind wir knappe fuenf Stunden gewandert und haben die wunderschoene geschuetzte Insel samt der Tiere genossen. Dank der sonnigen Witterung hatten wir eine traumhafte Aussicht von der Insel. Am Nachmittag sind wir dann mit der Faehre nach Wellington gefahren, wo Max ins Fussballstadion, zu den Wellington Phoenix, gegangen ist und ich mir die Zeit in der Stadt vertrieben habe, ehe ich gegen 19 Uhr in den Botanischen Garten gegangen bin. Ab 19:30 Uhr fingen die beiden letzten Konzerte an. Das erste Konzert von der Wellington Pipes Band war sehr schoen und fuer alle Dudelsack-Fans ein wahrer Ohrenschmaus. Zum zweiten Konzert, von Lisa Tomlins, war dann auch Max mit unseren Pizzen da, sodass wir bei Pizza und Bier dieses Konzert geniessen konnten. Es war zwar kuehl und windig, aber es herrschte erneut eine tolle Atmosphaere, sodass wir einen schoenen Abend, zu dem auch noch Sabine nachkam, im Botanischen Garten bei guter Musik verbrachten.
23.01.2011:
So viele neue Erfahrungen in einer Woche!
Zunaechst fing die nun vergangene Woche unspannend mit den ueblichen Aufgaben und montagabendlichem Buegeldienst sowie wettertechnisch ziemlich bescheiden an, weil es unertraeglich schwuelheiss war. Alle waren von dem Wetter geraedert und freuten sich ueber den Regen am Dienstag, der angenehme Abkuehlung und frische warme Luft brachte. Sehr erfreulich war aber am Montag, dass die Weihnachtspost und das Weihnachtspaket von Mama und Papa nach geschlagenen acht! Wochen endlich bei mir angekommen sind! :-) Der Inhalt, bestehend aus einem Reisefuehrer fuer Australien sowie Spekulatius, Oblaten-Lebkuchen, Lebkuchen-Herzen und Dominosteinen, kam fuer Weihnachten zwar vier Wochen zu spaet, aber auf der gestrigen Geburtstagsfeier von James sehr gut an. German Weihnachtsspezialitaeten. ;-)
Am Donnerstag, nachdem ich nach Schulschluss das Geburtstagsgeschenk fuer James, einen Fussball ;-), gekauft hatte, ging das Sammeln neuer Erfahrungen dann los. :-) Ich hatte Putri angeboten, fuer James' Geburtstag, meinen Lieblingskuchen, einen Kirschstreusel, zu backen, wusste aber nicht, dass dies solche Herausforderungen, wie ich sie dann zu meistern hatte, mitbringen wuerde. Es fing damit an, dass es hier keine Schattenmorellen (oder nur zu ueberteuerten Preisen) gibt und ich aus diesem Grund stattdessen Aepfel verwendet habe. Dann gibt es in Neuseeland aber auch keinen Quark, den ich mir aus neun Anteilen Ricotta und einem Anteil Sour Cream “basteln” sowie kein Vanillepuddingpulver, das ich mir zunaechst mit einem neuseelaendischen Rezept aus dem Internet zusammenmixen musste. Schlussendlich passte fuer diese Art Vanillepuddingpulver dann die Menge Apfelsaft nicht und die Apfel-Rosinen-Apfelsaft-Masse wurde nicht fest, sodass wir etwas mit Gelatine nachhelfen mussten. Mit all diesen Erschwernissen dauerte das Kuchen backen bedeutend laenger, als normal, aber zumindest war das Ergebnis letztlich zufriedenstellend, denn auf der gestrigen Feier schmeckte mein Kuchen. :-)
Am Freitag war dann, nach zehn Wochen General English-Sprachkurs, mein letzter Schultag, an dem ich, bei der woechentlichen Graduation Ceremony, mein Certificate erhalten habe. Anschliessend fand dann ein internationales Lunch statt, zu dem jeder Student eine landestypische Speise mitbringen sollte, um so sein Heimatland zu repraesentieren. Da sich mein Plan, Kaiserschmarren mitzubringen, am Donnerstag, nach dem Kuchenbacken, erledigte, weil, aus welchem Grund weiss ich nicht, der Teig keine doppelte Menge, im Gegensatz zu den Zutaten, ergab und wir diese bereits zum Dinner assen, brachte ich einige Stuecke von dem Apfel-Rosinen-Streusel mit, der auch in der Schule sehr gut ankam. Die internationalen Speisen waren alle sehr lecker und so machte es richtig Spass, diese zu probieren. Im Anschluss an das Lunch hatte Rinskje (niederlaendische Lehrerin), die neuerdings fuer die Activities zustaendig ist, eine Neuseeland-Rallye fuer internationale Teams erarbeitet, welche ich mit meiner Gruppe gewann. :-) Am Nachmittag hatte ich dann ueberraschenderweise nichts zu tun, weil die Jungs mit Peter unterwegs waren. Am Abend habe ich Putri zu Bekannten in der Naehe gefahren, wo sie das Geschenk fuer James, ein Laufrad, abholen wollte. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass man hier schon als (potentieller) Einbrecher “abgestempelt” wird, wenn man nur auf der Strasse steht und ein Haus anschaut. ;-) Es war naemlich so, dass ich Putri vor dem Haus rausgelassen hatte, in den Wendehammer gefahren bin, um dort zu drehen und das Auto dann vor dem Haus, auf der Strasse, geparkt habe. Danach bin ich dann ausgestiegen und habe mich auf die Strasse gestellt, um dort auf Putri zu warten. Da ich mich aber in der Hausnummer vertan hatte, schaute ich gespannt das Haus mit der Nr. 6, anstatt das mit der Nr. 12, an. Zunaechst sprach mich eine vorbeigehende Nachbarin an, ob ich einen Grund haette, auf der Strasse zu stehen. Ich dachte zunaechst, dass sie dies fragte, weil ich ein schlechtes Vorbild fuer ihre Enkelkinder war, aber auf meine Antwort, dass ich warte, sagte sie, dass momentan so auch die Einbrecher aussehen. Als sie weitergegangen war, kam dann die Besitzerin von Haus 6 heraus und fragte mich, warum ich ihr Haus angucken wuerde. Nach meiner Antwort bat sie mich, von ihrem Haus wegzugehen und vor Nr. 12 zu warten. Jaja, so schnell wird man hier, ohne etwas gemacht zu haben, zu einem moeglichen Einbrecher. ;-) Wieder zurueck zu Hause, habe ich dann Putri beim Verzieren von James’ Geburtstagskuchen geholfen.
Am Samstagmorgen habe ich zunaechst, aufgrund des Geburtstags meiner Schwester, lange mit meiner Familie geskypt, ehe ich anschliessend Putri bei den Geburtstagsfeier-Vorbereitungen geholfen habe. Gegen zwei Uhr kamen dann auch schon die ersten Gaeste und die Feier begann. Als alle Gaeste eingetrudelt waren, wurde zunaechst der Geburtstagskuchen angeschnitten, ehe James alle seine Geschenke auspacken durfte. Maximiliano und ich schenkten James, wie es sich fuer Europaeer und Suedamerikaner gehoert, weil dort Fussball, im Gegensatz zu hier, Sportart Nummer 1 ist, einen Fussball. :-) Allerdings laesst er sich auch dadurch bisher noch nicht fuer Fussball begeistern. :-( Aber wir haben ja noch etwas Zeit zusammen. ;-) Die Feier war auf jeden Fall sehr schoen und laut, weil sie ebenso kinderreich war. Nach der Feier habe ich Putri beim Aufraeumen geholfen, anschliessend meine Sachen aufgeraeumt sowie gereinigt und bin, nach dem Duschen, frueh ins Bett gegangen.
Denn am heutigen Sonntag bin ich frueh aufgestanden und aufgebrochen, weil ich zunaechst gute zwei Stunden Fahrzeit vor mir hatte. Ich habe naemlich das Pukaha Wildlife Reserve, in dem die in Neuseeland lebenden (und vom Aussterben bedrohten) Vogelarten zu sehen sind, besichtigt. Leider regnet es den ganzen Tag, sodass es wetterbedingt, nicht so schoen war, aber von den Voegeln war es sehr interessant. So habe ich u. a. die zwei am Staerksten vom Aussterben bedrohten Voegel, den Kiwi und den Takahe, sowie einen Kokako und viele Kakas lebendig live gesehen. Bevor ich am Nachmittag schliesslich nass wieder nach Hause gefahren bin, bin ich zunaechst noch etwas in die entgegengesetzte Richtung, nach Eketahuna, gefahren, um dort mit dem Auto noch eine Runde durch den Ort zu drehen. Zu Hause angekommen, gab es, sehr frueh, fast direkt Abendessen und im Anschluss daran haben wir, nach meinem Spueldienst, den Abend vor dem brennenden Kamin fernsehschauend ausklingen lassen.
So ging damit eine Woche mit vielen neuen Eindruecken zu Ende.
Morgen ist schulfrei, weil der Geburtstag von Wellington gefeiert wird und deshalb ist dieser Tag ein regionaler Feiertag. Ab Dienstag nehme ich die kommenden zwei Wochen dann in der Schule am Māori Culture Course teil, sodass ich jeden Tag neue Erfahrungen sammeln werde. :-)
In diesem Sinne verbleibe ich mit neugierigen Gruessen
Michael
16.01.2011:
Nur noch eine Woche Sprachschule!
Ja, so schnell vergeht die Zeit, um nicht zu sagen: Die Zeit rast! Eigentlich haette ich schon mit Beginn der Weihnachtsferien die Schule abgeschlossen, aber ich hatte um zwei Wochen verlaengert, sodass ich nach Abschluss der kommenden Woche insgesamt zehn Wochen zur Sprachschule gegangen bin. Somit gehe ich morgen in meine letzte Woche Englisch-Unterricht.
In der vergangenen Woche, der ersten Woche nach den Weihnachtsferien, war aber, ausser, dass viele neue Students angekommen sind, nichts besonderes in der Schule. Alles, wie gehabt. Nervig sind momentan lediglich die Lunchpausen in der Schule, denn aktuell ist die Mehrheit der Students aus Asien, die fast alle asiatische Nudeln essen und diese sehr geraeuschvoll schluerfen. In Deutschland ist so etwas schlechtes Benehmen, in Asien gehoert das dazu, dass das Essen schmeckt! Aber so ist das halt: Andere Laender, andere Sitten! ;-)
Zu Hause ist auch nach wie vor alles super. Nachmittags spiele ich mit den Jungs, die sehr an mir haengen und abends erledige ich den Abwasch, ehe wir alle im Wohnzimmer vor dem Fernseher zusammensitzen und mit unseren Laptops beschaeftigt sind. :-)
Am Donnerstagabend, nach dem Abendessen, sind Max und ich nach Wellington zum Botanischen Garten gefahren, wo jetzt, im Januar, mehrfach in der Woche kostenlose Konzerte von regionalen Bands stattfinden. Die Saengerin und ihre Band haben indische Soulmusik gemacht und waren sehr gut. Es war sehr schoen, im Botanischen Garten in der Abenddaemmerung der Musik zuzuhoeren. Lustig, oder auch nicht, wurde es allerdings erst hinterher, als wir nach Hause fahren wollten, denn als wir zum Auto kamen, hatten wir eine 40,- Dollar-“Knolle” stecken. :-( Ich hatte auf einem Anwohnerparkplatz an der Strasse geparkt, wo ich nicht parken durfte, wie ich dann festgestellt habe. :-( Damit waere diese Erfahrung auch gesammelt. ;-)
Am Freitagabend sind Max und ich in die Wohnung von zwei Schulkameraden gegangen, die uns und fast die halbe Schule zum Dinner eingeladen hatten. Einer der beiden kocht sehr gerne, was er sehr gut gemacht hat und von daher haben wir lecker gegessen, was getrunken und uns unterhalten.
Am gestrigen Samstag habe ich Max auf meine Erkundungstour in die entferntere Umgebung mitgenommen. Als Erstes sind wir nach Upper Hutt gefahren, ehe wir uns zur Westkueste aufgemacht haben, die wir zunaechst bis Paekakariki abgefahren sind, wo wir uns ein kleines Tram-Museum angeschaut haben. Anschliessend sind wir weiter nach Paraparaumu gefahren, wo wir Mittagspause gemacht und uns das dortige Oldtimer-Museum ausfuehrlich angeschaut haben. Das war sehr interessant und ich bin wirklich ueberrascht, wie viele deutsche Mercedes Benz-Oldtimer dort ausgestellt sind. Nach dem Besuch des Museums sind wir, nach einem kurzen Abstecher nach Waikanae, bis Paekakariki, die Strecke wieder zurueckgefahren. Ab da sind wir dann die Panorama-Route, von der man zunaechst noch eine traumhafte Aussicht auf die Kueste und das Meer hat, ehe man anschliessend die huegelige, gruene Landschaft geniessen kann, Richtung Porirua zurueckgefahren. Da in Porirua aber, wie leider in so vielen neuseelaendischen Orten, nichts wirklich Sehenswertes zu finden war, hielten wir uns nur recht kurz im Ortszentrum auf und fuhren abschliessend noch zur Titahi Bay (Bucht bei Porirua), die allerdings einen Abstecher Wert war. Von dort aus sind wir dann endgueltig nach Hause gefahren, wo wir zu Abend gegessen und den Abend ausklingen lassen haben.
Heute ist dann auch mein dritter Versuch, nach Somes Island (Insel im Hafen von Wellington) zu kommen, leider gescheitert. Aufgrund des ganztaegigen sehr starken Windes (Sturmstaerke), fuhr die Faehre leider nicht, sodass ich erneut Plan B anwenden musste. Ich fuhr also wieder nach Wellington, wo ich, wie schon letzten Sonntag, die Waterfront abspaziert bin, jedoch heute einschliesslich Oriental Bay (Stadtstrand). Von dort wanderte ich den Mount Victoria (Stadtberg) hoch, von wo ich eine tolle Aussicht auf Wellington einschliesslich des Hafens hatte. Nachdem ich dort mein Mittagessen gegessen hatte, bin ich wieder runter, ins Stadtzentrum, gewandert, wo ich erneut einige Strassen erkundet habe. U. a. war ich im Old Bank-Shopping Centre und bei der Old St. Paul’s-Church. Zum Abschluss dieses ziemlich anstrengenden Erkundungstages bin ich dann noch eine gute Stunde durch den Botanischen Garten spaziert, der absolut faszinierend ist und ein guter Ausklang war.
Morgen beginnt dann also meine letzte Sprachschul-Woche, die ich noch einmal geniessen werde, weil die Schule wirklich Spass macht.
In diesem Sinne noch einmal: “Good morning all together.” ;-)
Michael
09.01.2011:
Ende der Weihnachtsferien
Nachdem ich am Freitag erstmal lange geschlafen und mich von meinen Reisestrapazen erholt habe, habe ich nachmittags Putri im Haushalt geholfen, mit den Kindern gespielt und am Abend, nach dem Dinner, drei Stunden lang den zwei Wochen angehaeuften Buegelwaesche-Berg abgearbeitet.
Freitagmorgens ist unser Homestay Maximiliano, 17 Jahre alt, aus Chile angekommen. Er hat aktuell Sommerferien und nutzt diese, fuer sechs Wochen, hier in die Sprachschule zu gehen. Max ist absolut nett und ich verstehe mich sehr gut mit ihm.
Das letzte Ferienwochenende habe ich dann nochmal ausgiebig fuer Unternehmungen in und um Wellington genutzt. Am spaeten Samstagvormittag bin ich nach Wellington zum Red Rocks-Wanderparkplatz gefahren und habe Max mitgenommen. Von dort aus sind wir zu den, an der suedlichen Kueste von Wellington gelegenen, Red Rocks und weiter zum Devils Gate gewandert. Zurueck sind wir dann noch einen Berg hochgewandert, von dem wir einen tollen Ausblick auf die Buchten um Wellington hatten. Bevor wir unsere Rueckfahrt antraten, gingen wir noch kurz in das kleine Meeresmuseum dieses Nationalparks. Fuer die Rueckfahrt bin ich die komplette Kueste um Wellington bis Wellington-City abgefahren und das war traumhaft schoen. Es war zwar typisch fuer Wellington sehr windig, aber sonnig und von daher hatten wir eine tolle Sicht. Als wir zu Hause ankamen, kam die befreundete Familie von Frasers, mit denen wir dann ein BBQ hatten, auch an. Der Vater dieser Familie ist auch Chilene und mit Maximiliano’s Vater sehr gut befreundet. Ueber diese Verbindung kam auch Max’ Austausch zustande.
Am Sonntag bin ich gegen Mittag mit der Bahn nach Wellington gefahren, weil ich eigentlich in den Botanischen Garten von Wellington gehen wollte, meinen Plan aufgrund des windig-kalten Wetters dann aber ueber den Haufen warf. Ich bin schliesslich die komplette Wellingtoner Waterfront abspaziert, habe im Waitangi-Park einer Familie bei Ihrem Cricket-Spiel zugeschaut und endlich die Spielregeln verstanden. Anschliessend bin ich dann nun erstmals ins Te Papa-Nationalmuseum gegangen und habe mir die ersten drei von sechs Etagen angeschaut. Das war sehr interessant, aber auch anstrengend, weil man mit so vielen Informationen “erschlagen” wird. Danach bin ich dann mit der Bahn zurueck nach Waterloo gefahren, habe Dinner gegessen, gespuelt und den Abend ruhig ausklingen lassen, denn morgen geht die Schule wieder los.
06.01.2011:
“Karotten fuer die Farbe und Pilze fuer den Geschmack”
Ich melde mich von meiner ersten mehrtaegigen Rundreise gesund und mit vielen tollen Eindruecken zurueck. Es war beeindruckend, was wir alles erlebt und gesehen haben. Allerdings haette das Wetter besser sein koennen. Wir drei, Sabine, Marlene (Sabines Freundin, die fuer zwei Wochen aus Australien in Neuseeland war) und ich, haben uns aber sehr gut verstanden und von daher war es ein insgesamt sehr gelungener und, wie die Ueberschrift schon erahnen laesst, sehr amuesanter Trip. :-)
Wir drei haben uns also am Mittwoch, 29.12. gegen 8 Uhr in Wellington am Interislander-Faehr-Terminal getroffen und sind gegen 8:25 Uhr mit der Fruehfaehre nach Picton gefahren. Das Wetter war traumhaft und von daher konnten wir die Sicht auf Kueste und Meer wirklich geniessen. In Picton angekommen, mussten wir direkt bei der Bahn (Transcoastal), die wir in der Faehre bereits gebucht hatten, einchecken, konnten aber anschliessend noch knappe dreissig Minuten durch Picton spazieren, was ausreichte, um ein paar Fotos zu machen. Danach fuhren wir dann mit der Bahn die Ostkueste entlang, mit traumhafter Aussicht, via Blenheim nach Kaikoura. Dort haben wir dann in unserer Unterkunft eingecheckt, sind fuer Abendessen und Fruehstueck einkaufen gegangen, haben noch einen Ortsbummel gemacht und schliesslich zu Abend gegessen, ehe wir recht frueh schlafen gingen.
Am Donnerstagmorgen sind wir bereits um 5:30 Uhr aufgestanden, weil wir den Sonnenaufgang am Strand von Kaikoura erleben wollten, was sich definitiv auch gelohnt hat, denn die Farben des Himmels waren beeindruckend. Nach dem anschliessenden Fruehstueck ist Marlene Kajakfahren gegangen und Sabine und ich haben uns fuer vier Stunden Mountainbikes gemietet, mit denen wir die Halbinsel von Kaikoura abgeradelt sind. Es war grandios. Die Landschaft dort ist so traumhaft schoen, das ist der Wahnsinn! Wir haben es genossen und betrachten es beide als eines der Highlights unserer Rundreise. Nach unserer Rueckkehr gegen 14 Uhr sind wir fuer unser Abendessen einkaufen gegangen und haben uns anschliessend geduscht, denn wir hatten uns fuer die 17 Uhr-Whale watch-Tour angemeldet. Diese bedeutete fuer meinen Magen eine neue Erfahrung, denn aufgrund des Hochsee-Wellengangs und der hohen Bootsgeschwindigkeit, kaempfte mein Magen die ueberwiegende Zeit mit Uebelkeit (Ich habe mich aber nicht uebergeben! ;-)), aber dank der Geschwindigkeit und Erfahrung der Crew haben wir im zweiten Anlauf (im ersten Anlauf waren wir an der Stelle des Wales zu spaet und dieser wieder unter Wasser) tatsaechlich einen Wal gesehen und anschliessend auch noch Delfine. Nach unserer Rueckkehr hatte sich mein Magen wieder beruhigt und war fuer’s Abendessen bereit. Ich machte mich die gesamte Zeit als “Kuechen-Hilfskraft” nuetzlich, waehrend die Maedels die Kuechenchefinnen waren. Aus diesem Umstand resultiert auch die Ueberschrift, denn bei einem unserer ersten Einkaeufe begruendete Sabine mir so den Kauf von Moehren (fuer die Farbe der Haut) und Pilzen (fuer den Geschmack des Essens). Ich machte dann daraus die gesamte Woche einen Running-Gag, indem ich stets diese Antwort gab, wenn sie mich fragte, ob oder was wir noch einkaufen muessen. Es war also, wie eingangs schon geschrieben, sehr lustig. ;-) Beim Abendessen haben wir dann auch noch, nach dem Sonnenaufgang am Vormittag, den Sonnenuntergang geniessen koennen.
Am Freitag, 31.12. sind wir morgens, nach dem Fruehstueck, mit einem gebuchten Bus nach Christchurch gefahren. Nach unserer Ankunft in Christchurch haben wir dort am Fluss zunaechst Lunch gegessen und sind zur oertlichen Touristen-Info sowie zu unserem Hostel einchecken gegangen. Anschliessend sind wir sehr ausfuehrlich durch Christchurch spaziert und haben sehr viele Sehenswuerdigkeiten von aussen besichtigt. Dabei sind uns auch noch deutlich die Schaeden der zwischenzeitlich zwei starken Erdbeben aufgefallen. Dieses Sightseeing haben wir gleich mit unserem obligatorischen taeglichen Einkauf kombiniert und uns zwei Flaschen Sekt gekauft, um etwas fuer Mitternacht zum Anstossen zu haben. Kurz vor Dinnertime sind wir dann nochmal zum Hostel gegangen, haben dort unsere Einkaeufe (bis auf die Sektflaschen) abgeladen und uns frisch gemacht, ehe wir anschliessend wieder in die City gegangen sind, wo wir in einem guten Restaurant sehr gut zu Abend assen. Wir genossen das koestliche Essen draussen und sassen bis 23:30 Uhr zusammen. Dort erfuhren wir auch, dass unsere Sektflaschen weggenommen wuerden, wenn wir damit versuchen sollten, auf den Central Square zu gelangen, auf dem die oeffentliche Silvesterfeier mit Buehne und Liveband stattfand. Das war natuerlich sehr enttaeuschend, weil ein mitternaechtliches Anstossen auf’s Neue Jahr somit verhindert wurde, ist aber die Konsequenz aus dem absolut unverantwortlichen Umgang mit Alkohol der Neuseelaender. Sie saufen einfach zuviel und haben sich dann nicht mehr unter Kontrolle! Aus diesem Grund ist das Halten/Tragen/Trinken von geoeffnetem Alkohol auf der Strasse immer verboten (das verdeutlichen auch entsprechende Verbotszeichen auf den Buergersteigen). Wir versteckten unseren Sekt also, bevor wir zum Central Square gingen, in einem Busch, denn die Polizei lief auch enorm stark Streife. Auf dem Central Square dann gegen kurz nach 23:30 Uhr angekommen, herrschte dort ueberhaupt keine Stimmung. Es wirkte, als wenn alle auf einen Bus oder eine Bahn warten wuerden. Es war eine komische Atmosphaere, denn es gab auch keine Getraenke zu kaufen. Um eine Minute vor Mitternacht wurde dann aber der Countdown heruntergezaehlt und mit einem oeffentlichen Feuerwerk das Neue Jahr begruesst. Das war’s dann aber auch schon, denn kurz danach loeste sich alles auf und der Abbau begann. In Deutschland herrscht an Silvester auf jeden Fall eine deutlich bessere Stimmung. Wir holten dann noch unseren Sekt aus dem Busch und gingen auch in unser Hostel, wo wir noch bis tief in die Nacht zusammensassen, erzaehlten und mit unserem Sekt anstiessen.
Am Neujahrsmorgen sind wir, nach einer kurzen Nacht und einem guten Fruehstueck, auf der Suche nach unserer Autovermietung, vorne und hinten sowie an beiden Haenden bepackt, gefuehlte zwei Stunden im Kreis gelaufen (kann passieren, wenn Frauen guiden ;-)). Sabine und Marlene hatten den Stadtplan und haben somit den Weg vorgegeben. Letztlich sind wir auch zur Autovermietung gekommen, aber eben erst nach einer unnoetig langen Strecke. ;-) Nachdem wir dann endlich unser reserviertes Auto gemietet hatten, machten wir uns nach einer abschliessenden Fahrt durch Christchurch zu unserem naechsten Zielort, Hanmer Springs, auf. Das Auto hatte Automatikgetriebe, was zwar anfangs ungewohnt, aber letztlich leicht zu fahren war. Fuer unser Lunch haben wir zwischendurch, irgendwo im Nirgendwo, an einem sehr idyllischen Platz gepicknickt. Nach unserer Ankunft in Hanmer Springs sind wir zunaechst in die Touristen-Info und den oertlichen Supermarkt gegangen, ehe wir in unserem Hostel (eine kleine und sehr gemuetliche Lodge – die schoenste Unterkunft unseres Trips) eingecheckt haben. Wir haben uns schnell einen bunten Salat fuer’s spaetere Abendessen gemacht und sind dann in das oertliche Highlight, die Hanmer Spa Therme, gegangen. Die dortigen Quellen waren herrlich warm (ca. 40 Grad Celsius) und sehr entspannend. Im Anschluss haben wir dann noch in unserer “Privatlodge” (wir waren fast alleine) unseren Salat gegessen und laenger zusammengesessen.
Ab dem 02. Januar begann das schlechtere Wetter und so hatten wir unseren ersten Regentag. Wir fuhren also bei Regen und schlechter Sicht von Hanmer Springs ueber den eigentlich wohl schoenen Lewis Pass Richtung Greymouth. Trotz des Regens besichtigten wir einen kleinen Wasserfall nahe der Passstrasse, ehe wir wieder etwas zurueck, zur Maruia Springs Therme fuhren, wo sich Marlene eine Massage goennte und wir insgesamt drei Stunden zusammensassen, Latte tranken und erzaehlten. Anschliessend sind wir dann schliesslich nach Greymouth durchgefahren, wo wir in unserem Hostel unsere Zimmer bezogen, kochten, assen, duschten und schliefen.
Am Montag der zweiten Woche fuhren wir ebenfalls bei Regenwetter Richtung Westport, stoppten aber unterwegs als erstes in Punakaiki, um uns die Pancake Rocks (Pfannkuchen-Felsen) anzuschauen. Auch dieser felsige Kuestenlandstrich war, wie so vieles hier, wieder beeindruckend schoen. Anschliessend sind wir weiter gen Norden gefahren, haben unsere Fahrt aber in Charleston unterbrochen, weil wir fuer 14 Uhr eine Hoehlen-Rafting-Wanderung gebucht hatten. Diese war auch ein tolles Erlebnis, denn zunaechst fuhren wir mit der unternehmenseigenen “Bimmelbahn” tief in den Wald hinein, in ein ehemaliges Goldschuerfgebiet, ehe wir dann in unseren Neopren-Anzuegen, bepackt mit einem Reifen, noch eine halbe Stunde bis zum Hoehleneingang bergauf wandern mussten. In der Hoehle sind wir anschliessend zwar auch noch eine gute Stunde gewandert, aber dort war es wenigstens angenehm kuehl und interessant, denn es war eine Tropfsteinhoehle. Wir konnten also viele Stalagtiten- und Stalagmiten-Skulpturen bestaunen. Zudem konnten wir in der Hoehle ganz viele Gluehwuermer sehen, die allerdings anders sind, als wir sie aus Deutschland kennen, denn sie koennen nicht fliegen und sind richtige Wuermer. Das Rafting kam erst gegen Ende, im tiefergelegenen Teil der Hoehle. Es war aber nicht so wirklich spektakulaer, weil der Fluss Niedrigwasser hatte. Im Anschluss an diese Tour sind wir dann schliesslich nach Westport gefahren, wo wir den Abend bzw. die Nacht, wie ueblich, verbracht haben. Ueblich heisst kochen, essen, schlafen, wobei es bzgl. schlafen Unterschiede gab, denn mal haben wir alle in einem 6 - 8-Bettzimmer geschlafen, mal aber auch aufgeteilt in kleineren Zimmern, je nach dem, wie Platz vorhanden war. Eins war aber definitiv jede Nacht gleich: Muecken im Zimmer. Entsprechend sehen meine Beine auch wieder aus! :-(
Der 04. Januar war in erster Linie ein Fahrtag, denn wir wollten bzw. mussten von Westport bis zur Nordkueste und haben nicht gedacht, dass es solange dauern wuerde. Somit sind wir morgens zunaechst spaeter, als sonst, aufgebrochen und haben uns nach kurzer Fahrt bei Nieselregen die Kueste am Cape Foulwind angeschaut. Anschliessend fuhren wir dann Richtung Golden Bay, machten aber, nach zwei bis drei Stunden Fahrt, weil es immer schwueler und anstrengender wurde, zwischendurch eine Pause und wanderten ueber die Gorge-River-Swing-Bridge auf die ehemalige Goldminen-Insel, die heute ein Tierschutzgebiet ist. Dort wanderten wir ungefaehr eine Stunde und sahen noch an einigen Stellen, dass um Weihnachten herum dort enorme Ueberschwemmungen waren. Danach setzten wir unsere Fahrt nach Motueka, an der Nordkueste, fort. Dort angekommen, ging der Spass erst so richtig los, denn wir fanden keine freie Unterkunft! Alle Backpacker und Hostels waren ausgebucht, Bed & Breakfast war nicht mehr frei und Hotels zu teuer. Bei unserer Suche haben wir innerhalb einer halben Stunde eine 20,- Dollar-Handy-Prepaidkarte vertelefoniert, ohne erfolgreich zu sein! :-( Es sind hier halt momentan Sommerferien und somit ist Hauptreisezeit. Unsere Rettung war letztlich ein netter Hostelmitarbeiter, der uns den Hinweis fuer ein guenstiges Hotel gab, welches noch Betten frei hatte. Dieses steht allerdings im 60 km entfernten Takaka, ist nur ueber einen Pass zu erreichen und somit sind ca. 90 Minuten zu fahren! Doch da wir keine Alternative hatten, weil es inzwischen auch schon 20 Uhr war, sagten wir am Telefon kurzentschlossen zu und machten uns auf die Fahrt, die dann, dank meiner rasanten, aber sicheren, Fahrweise, nur 60 Minuten dauerte. Das Hotel stellte sich dann aber, zu unserer Enttaeuschung, als die “letzte Absteige” heraus! Der Preis war der Hoechste in allen Tagen, die Qualitaet aber die Schlechteste. In unseren Zimmern waren wir auch die ersten Gaeste, nachdem das Hotel bei dem Hochwasser einige Schaeden davongetragen hatte, die man deutlich sehen konnte (Tapete hing von den Waenden, aus den Wasserhaehnen kam braunes Wasser!). :-( Wir haben es dann, aufgrund der Situation, so hingenommen, in der hoteleigenen Pub zu Abend gegessen und nach einer erfrischenden Dusche schliesslich geschlafen.
Diese Nacht stellte sich fuer die Maedels als eine schlechte Nacht heraus, denn aufgrund des Geruchs hatten sie schlecht geschlafen, was dann den naechsten Morgen nicht so angenehm gestaltete. Trotz unseres Plans, frueh aufzubrechen, waren sie nicht motiviert und verschliefen, sodass ich sie wecken musste. Dann waren sie aber, dank eines nur improvisierten und hauptsaechlich im Auto gegessenen Fruehstuecks, sehr schnell, sodass wir doch noch frueh wegkamen. Wir fuhren nach Kaiteriteri, im Abel Tasman-Nationalpark, von wo aus wir um 9:30 Uhr mit einem gebuchten Wassertaxi die Buchten und Straende des Nationalparks abfuhren, um uns schliesslich in der Bark-Bay absetzen zu lassen. Von dort aus wanderten wir dann knappe vier Stunden bis zur Bucht von Anchorage zurueck, um von da mit einem Wassertaxi zurueck gebracht zu werden. Die Bootsfahrten, insbesondere die am Vormittag, waren sehr interessant, aber ebenso kalt. Die Wanderung war, aufgrund der Schoenheit des Abel Tasman, wie der Nationalpark nur genannt wird, traumhaft. Auf der linken Seite hatte man sehr oft Blick auf’s Meer und die paradiesischen Buchten und ansonsten um sich herum den abwechslungsreichen gruenen Wald, mit Huegeln, Taelern und klaren Fluessen. Nach unserer Wanderung sind wir dann wieder nach Takaka gefahren, wo wir, nach der Erfahrung des Vortags, bereits an diesem, unser Hostel gebucht hatten.
An unserem letzten Tag, der der regnerischste Tag war, sind wir ebenfalls wieder frueh aufgebrochen, weil wir noch ein straffes Programm vorhatten. Zunaechst sind wir noch weiter in den Norden, in den noerdlichsten Norden der Suedinsel, zum Cape Farewell Spit gefahren. Dort sind wir ungefaehr anderthalb Stunden, bei noch trockenem Wetter, bis zum Beginn der Duenen gewandert. Anschliessend haben wir uns dann auf den langen Weg, die Nordkueste entlang, nach Picton gemacht, aber zunaechst noch bei den Pupu Springs angehalten. Diese sind Wasserquellen, aus denen unglaublich klares Wasser aus der Erde kommt und die fuer die Māori heilig sind. Danach sind wir dann bei stroemendem Regen ueber Takaka, Motueka, Richmond, Nelson und Havelock, die Kueste entlang Richtung Picton gefahren. In Havelock haben wir unsere Mittagspause gemacht, denn dort gibt es ein oesterreichisches Café, indem wir oesterreichische Kuchenspezialitaeten genossen haben. Von dort sind wir schliesslich via Queen Charlotte-Scenic-Route (aufgrund des schlechten Wetters war die Aussicht leider bescheiden) nach Picton gefahren. In Picton am Faehr-Terminal habe ich dann auf unsere Sachen aufgepasst, waehrend die Maedels unser Auto abgegeben haben. Abschliessend sind wir dann, nach dem Check-In, wieder mit der Faehre nach Wellington zurueckgefahren und haben waehrend der Fahrt noch einen durchgaengigen Regenbogen sehen koennen. Damit war unser Trip beendet.
Das Wetter haette zwar besser sein koennen, aber es war dennoch eine sehr erlebnisreiche Rundreise in der noerdlichen Haelfte der Suedinsel.
01.01.2011:
Happy New Year 2011
Hallo Deutschland, hallo Freunde,
ich wuensche euch allen ein frohes neues Jahr 2011!
Beste Gesundheit und alles Gute!
Liebe Gruesse aus dem ersten Land im neuen Jahr von
Michael :-)
28.12.2010:
Mein erstes Weihnachten im Sommer war spitze
Nun liegt mein erstes Weihnachten im Sommer schon zwei Tage hinter mir und ich kann euch berichten, dass ich mich wie vorher fuehle, naemlich wie im Sommerurlaub und nicht wie in vor- oder nachweihnachtlicher Stimmung. Fuer wirkliche weihnachtliche Stimmung, sagen selbst die Kiwis, fehlt einfach die fruehe abendliche Dunkelheit, die Kaelte und der Schnee. :-) Ich weiss, ihr koennt das Wort nicht mehr hoeren bzw. das, was es beschreibt, sehen. ;-)
Aber nichts desto trotz hatte ich ein wirklich sehr schoenes Weihnachtsfest, anders, aber schoen.
Eigentlich wird hier in Neuseeland, wie in Grossbritannien auch, Weihnachten erst ab dem 1. Weihnachtstag gefeiert, aber wir haben schon am Heiligen Abend angefangen.
Der 24. Dezember fing zunaechst total unweihnachtlich an, denn Peter und Putri waren bis spaet nachmittags im Haus in Upper Hutt renovieren und ich mit den beiden Jungs alleine zu Hause. Gegen spaeten Nachmittag kamen sie dann aber doch noch nach Hause, wir machten uns fertig und fuhren gegen 18 Uhr zu angeheirateten weitlaeufigeren Verwandten von Peter, mit bzw. bei denen sie schon seit vielen Jahren den Heiligen Abend verbringen. Die Verwandten sind urspruenglich polnische Kriegsfluechtlinge, die waehrend des Zweiten Weltkriegs ueber Iran nach Neuseeland gefluechtet sind und nun in der zweiten bzw. dritten Generation hier leben. Von daher bestand der Abend aus neuseelaendischen und polnischen Weihnachtselementen.
Zunaechst erhielt jeder Anwesende eine Oblate, mit der er oder sie dann vom einen zum anderen ging, man sich gegenseitig ein kleines Stueck abbrach, ass und sich Frohe Weihnachten wuenschte. Anschliessend gab es dann ein dreigaengiges Dinner, bestehend aus einer polnischen Suppe, einem polnisch-neuseelaendischen Buffet und einem Dessert-Buffet, welches hervorragend schmeckte. Insbesondere das Dessert-Buffet war grandios. Sehr lecker! Anschliessend sassen wir dann zusammen und unterhielten uns. Insgesamt waren ca. 25 Personen anwesend, die mich alle so herzlich aufnahmen, als wenn ich schon immer dabei gewesen waere! Das war wirklich beeindruckend. Da habe ich erfahren, was wirklich Gastfreundschaft ist. Alle waren an mir bzw. Deutschland interessiert, erzaehlten mir stolz ihre deutschen Woerter und behandelten mich, wie ein Familienmitglied. So war es auch bei den Geschenken. Denn jeder Erwachsene musste ein 10,- Dollar-Geschenk mitbringen, welches bei der Ankunft in eine Geschenkekiste gelegt wurde und im Anschluss ans Abendessen vom familieneigenen Santa Claus verteilt wurde. Die Familienmitglieder schenkten sich natuerlich noch mehr, aber ich bekam von den Gastgebern auch noch ein Geschenk. Wirklich toll. Die Bescherung bestand aus dem Singen von polnischen und englischen Weihnachtsliedern, dem Auftritt des Santa Claus, der die Kinder natuerlich besonders beeindruckte, und dem Auspacken der Geschenke. Nach der Bescherung, die fuer die Kids natuerlich das Highlight war, fuhren wir so gegen 22:30 Uhr nach Hause, wobei ich mich von Frasers im Zentrum von Lower Hutt an der St. Peter and Paul-Church absetzen liess, denn ich wollte eine katholische Christmette miterleben.
Zunaechst musste ich allerdings bis 23:15 Uhr warten, ehe die Christmas Carols with Christmas Story begannen. Im Anschluss daran, begann dann um Mitternacht die gut einstuendige Christmas Midnight Mass. Es war einer deutschen katholischen Christmette natuerlich sehr aehnlich, aber aufgrund der englischen Sprache und der landestypischen Unterschiede, war es sehr interessant und erlebenswert. Danach bin ich dann eine halbe Stunde zu Fuss nach Hause gegangen und habe auf meinem MP3-Player Weihnachtslieder gehoert. Um diese mitternaechtliche Zeit und nach dem weihnachtlichen Abend war ich total in Weihnachtsstimmung.
Am Christmas Day (1. Weihnachtstag), der noch schoener, weil sonniger und waermer, war, als Christmas Eve, begann der Vormittag mit Vorbereitungen fuer das Christmas-Lunch, zu dem Peter’s Eltern, Hugh und Pat, sowie ein befreundetes Ehepaar seiner Eltern kamen. Das Lunch, welches auch wieder sehr reichhaltig war, hatte Putri wunderbar gekocht und wir konnten es aufgrund des traumhaften Wetters auf der Terasse zu uns nehmen. Nach dem Lunch spuelten Peter und ich ab, die aelteren Herrschaften unterhielten sich und Putri skypte mit ihrer Familie, die sich aktuell in Singapur aufhaelt. Danach hatten wir dann, nach britischem Brauch, Bescherung. Auch bei dieser wurde ich wieder reichlich beschenkt. Im Anschluss an die Bescherung wollten dann alle meine selbstgebackenen deutschen Plaetzchen und den gekauften Weihnachts-Stollen (Christstollen) probieren. Alle waren begeistert und schwaermten davon. Somit hatte mein erstes neuseelaendisches Weihnachten auch einen kleinen deutschen Einfluss. :-)
Am Boxing Day (2. Weihnachtstag) waren wir bis spaeten Nachmittag faul und haben nichts besonderes gemacht, sind dann aber zu einem Freund von Peter und dessen Familie gefahren, wo wir zu einem Christmas-BBQ eingeladen waren. Dieses fand ebenfalls wieder in groesserem Rahmen statt, war aber nicht so begeisternd, wie die Stimmung am Heiligen Abend.
Mein Fazit lautet nun, dass ich zunaechst einmal froh bin, meine Gastfamilie gewechselt zu haben und so die Moeglichkeit hatte, Weihnachten so toll zu feiern. Dann bin ich wirklich froh, Weihnachten hier, auf diese unterschiedliche Weise, erlebt zu haben, denn es ist eine ganz andere Stimmung, als in Deutschland. Aber insgesamt muss ich sagen, dass mir Weihnachten in Deutschland doch lieber ist, weil die Rahmenbedingungen (Dunkelheit mit Kerzenschein, Kaelte und Schnee) einfach mehr zu Weihnachten passen bzw. ich es von kleinauf so gewoehnt bin.
Gestern war ich dann aber mehr aufgeregt, als an Weihnachten, denn ich durfte erstmals Auto fahren! Peter hatte mir das Mazda Cabrio zur Verfuegung gestellt, weil er den Ford benoetigte, um die Kinder mitnehmen zu koennen. Es ist aber im Grunde genommen nichts so besonderes, wie ich dann beim Fahren merkte, denn man faehrt halt lediglich auf der linken Strassenseite. Ansonsten ist das Auto auch nur ein Auto. Was allerdings noch unterschiedlich ist, ist die Anordnung der Scheibenwischer- und Blinker-Hebel (seitenverkehrt) sowie der Handbremse und des Schaltknaufs (in der Mitte, also links vom Fahrer). Diese unterschiedliche Anordnung hat mich dann doch das eine oder andere Mal zunaechst den Scheibenwischer betaetigen lassen, ehe ich dann den Blinker richtig betaetigte. ;-) Ich bin aber ohne Unfall und Polizeikontrolle zum Beachhaus von Sabine’s Gasteltern nach Waikanae an der Westkueste gekommen. Dort habe ich dann bis nachmittags mit Sabine und ihrer Gastfamilie verbracht, ehe ich Sabine nachmittags dann wieder mit nach Wellington genommen habe, wo ich sie am Flughafen abgesetzt habe, weil sie ihre Freundin abholen musste. Ich bin dann noch ein bisschen umher gefahren, denn das Wetter war, nach einem schlechten Vormittag, inzwischen sonnig und das Fahren machte Spass.
Nach dem Abendessen und meinem Spueldienst bin ich dann zu Sabine gefahren, weil sie mich gefragt hatte, ob ich nicht Lust haette, anstatt meiner geplanten Reise in der zweiten Ferienwoche in die Mitte der Nordinsel, mit ihr und ihrer Freundin auf die Suedinsel zu kommen. Das Angebot habe ich gerne angenommen, denn gemeinsam reisen ist erstens guenstiger und zweitens interessanter, als alleine zu reisen. Somit haben wir dann den Abend, bis in die Nacht, mit Reiseplanungen und Buchungen verbracht.
Herausgekommen ist, dass wir ab morgen fuer knapp anderthalb Wochen den Norden der Suedinsel bereisen werden. Wir setzen morgen frueh von Wellington nach Picton mit der Faehre ueber und reisen dann mit dem Uhrzeigersinn zunaechst die Ostkueste entlang, bis Christchurch, wo wir auch Silvester feiern werden (wir werden also als Allererste ins Neue Jahr gehen! ;-)). Von Christchurch fahren wir dann quer durchs Land, ueber die Alpen, zur Westkueste, nach Greymouth. Von dort aus fahren wir dann die Westkueste entlang bis ganz in den westlichen Norden, ehe wir die Nordkueste entlang in den oestlichen Norden nach Picton naechste Woche Donnerstag zurueckkehren werden.
Somit werde ich in den kommenden Tagen erneut ganz viel Neues sehen und erleben, worauf ich mich schon sehr freue.
Abschliessend wuensche ich euch nun schonmal einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Bis naechstes Jahr. ;-)
Michael
23.12.2010:
Weihnachten im Sommer rueckt immer naeher
Nun, nach knapp acht Wochen in Neuseeland, habe ich dann auch mal eine Woche Regenwetter erlebt, denn diese Woche ist es richtig usselig. Wir haben momentan so ein Wetter, wie es zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich immer in Deutschland ist, nur 15 Grad Celsius waermer. Hoffentlich ist es ab morgen wieder schoen und warm, denn ich wuensche mir, Weihnachten in kurzer Hose und T-Shirt zu erleben. Halt das totale Kontrastprogramm zu Deutschland. ;-)
Die Woche begann ansonsten fuer mich am Montag mit Hausputz, denn da Putri Sonntagabends gebuegelt hatte, musste ich am Montag Staub saugen und putzen. Ansonsten herrscht in der Familie nun nach knapp zwei Wochen Alltag, in den ich mich sehr gut eingelebt habe und mich wohlfuehle.
Am Mittwoch bin ich nach der Schule nach Wellington zur Deutschen Botschaft gefahren, um mir meinen deutschen Fuehrerschein ins Englische uebersetzen zu lassen, denn Frasers erlauben mir fuer Ausfluege eines ihrer Autos zu benutzen! Yippieh, es lebe die Mobilitaet und Flexibilitaet! :-)
Anschliessend habe ich dann zu Hause deutsche Weihnachtsplaetzchen (Spritzgebaeck und Berliner Brot) gebacken. Das war zwar eine gewisse Herausforderung, weil die Zubereitung und Herstellung anders war, als zu Hause, aber es hat geklappt und sie schmecken. Eben habe ich sie dann auch noch mit Zitronen- und Schokoladenglasur verziert.
Am Mittag hatten wir in der Schule “Christmas-Lunch”. Es war eine Art internationales Barbecue. Alle Salate, das Gegrillte, die Nachspeisen usw. waren sehr lecker und reichhaltig. Es gab ein paar Darbietungen und alle haben sich nett unterhalten, sodass es ein schoener Schulschluss vor Weihnachten und Jahresabschluss war, weil die Schule nun fuer zwei Wochen geschlossen bleibt. Die neuseelaendischen Schulkinder haben nun fuer sechs Wochen Sommerferien. :-)
Anschliessend bin ich dann noch in die Mall gegangen, meine Weihnachtseinkaeufe abschliessen. Dort war es, wie die vergangene Woche auch, voll und hektisch. Der vorweihnachtliche Stress ist hier genauso, wie in Deutschland. Daran aendert auch die sommerliche Jahreszeit und das relaxte Gemuet der Kiwis nichts. ;-)
Am Abend habe ich mich mit Sabine in Wellington getroffen, um uns den Telecom-Weihnachtsbaum und das sog. “Clap-house” anzuschauen. Der Telecom-Weihnachtsbaum ist ein, vom gleichnamigen Unternehmen gesponserter, Weihnachtsbaum, der nur aus Lichterketten besteht, die in programmierter Abfolge verschiedenste farbliche Muster darstellen. Das “Clap-house” ist ein Privathaus eines Unternehmers, der seine Hausfront mit verschiedensten Lichterketten dekoriert hat, die ebenfalls programmiert in unterschiedlichen Farben leuchten. Den Zuschauern wird aber weissgemacht, dass dies von der Lautstaerke ihres Klatschens abhaengt. Beide waren auf jeden Fall sehr interessant und einen Besuch Wert.
Nach Plaetzchen backen und dabei im Radio Weihnachtslieder hoeren sowie dem Besuch des Lichterkettenhauses bzw. des Lichterkettenbaumes, kommt bei mir nun dann doch so ein wenig Weihnachtsstimmung auf, sodass ich mich auf das ab morgen bevorstehende Weihnachtsfest am Ende der Welt freue. :-)
Noch einmal schlafen... ;-)
19.12.2010:
Hearty Welcome in family Fraser
Vergangenen Sonntag habe ich also meine Gastfamilie gewechselt und lebe nun seit einer Woche mit Familie Fraser. Sie besteht aus vier Personen. Vater Peter (42 Jahre alt), echter Māori, arbeitet fuer das neuseelaendische Parlament als Policy Analyst und Mutter Putri (33 Jahre alt), gebuertige Indonesierin, studiert Chemie. Die beiden Soehne James (4 Jahre jung) und George (2,5 Jahre jung) gehen in eine bilinguale Kita, in der sie Englisch und Māori lernen. Sie haben ein schoenes grosses Haus, zwei Katzen, zwei Kaninchen und zwei Meerschweinchen. Peter ist handwerklich sehr geschickt, renoviert gerne und arbeitet ebenso gerne draussen. Aktuell renoviert er gerade ein Haus, was er in Kuerze verkaufen moechte. Ansonsten gilt seine Leidenschaft alten Autos, die er restauriert und anschliessend faehrt. Zur Zeit hat er 15 Oldtimer auf seinem zweiten Grundstueck in Upper Hutt stehen, wo er sie auch aufarbeitet. Putri kocht mit grosser Begeisterung und das auch fantastisch, sowie in grossen Mengen. Ich komme geschmacklich also bestens auf meine Kosten und werde auch immer gut satt. Sie kocht verschiedenste Kuechen, meistens aber europaeisch oder asiatisch. Es war bisher jedes Mal sehr lecker (“very yummy” :-)). Die beiden Jungs spielen mit Begeisterung drinnen sowie draussen und sind einfach in dem Alter, in dem sie alles lernen moechten, selbst machen moechten und neugierig fuer Neues sind. Sie sind bzw. werden sehr gut und konsequent erzogen, sodass sie schon ein wirklich gutes Benehmen haben. Sie helfen bei allen moeglichen Aufgaben und sind dann stolz, geholfen zu haben. Sie sind unglaublich niedlich. Meine Aufgaben in der Familie sind mit den Kindern zu spielen, sie zu beschaeftigen und fuer sie da zu sein, sowie jeden Abend den Abwasch zu machen und einmal in der Woche die Hemden zu buegeln oder Staub zu saugen und zu putzen. ;-)
Bei Frasers fuehle ich mich richtig wohl, das ist Familienleben. Sie sind alle total herzlich, haben mich toll integriert und ich bin ein Mitglied der Familie. Ich muss mich an- und abmelden, wenn ich komme oder gehe, sie sind interessiert an mir und wollen immer wissen, was ich gemacht habe oder mache. Ich habe ein schoenes eigenes Zimmer direkt neben Peter’s und Putri’s sowie James’ und George’s Schlafzimmer, sodass ich auch diesbezueglich voll integriert bin. Die Kinder sind total begeistert von mir (ich von ihnen auch :-)) und wenn sie sich wehgetan haben und weinen, muss oder, eher gesagt, darf ich troesten, was dann auch hilft. Das ist jedes Mal ein tolles Gefuehl. Ich weiss jetzt schon, dass es mir schwerfallen wird, die Familie im Februar zu verlassen. Schade, dass ich diese Familie nicht von Anfang an hatte. Aber bis dahin ist es noch etwas Zeit und somit geniesse ich aktuell jeden Tag.
Vergangenen Sonntagmorgen, nachdem mich Peter bei Jacksons abgeholt hat, habe ich jedenfalls direkt den Kontakt mit den Jungs gesucht und mit ihnen gespielt, damit sie mich kennenlernen. Nach meinem ersten Lunch bei Frasers bin ich mit Peter zu seinem Grundstueck in Upper Hutt gefahren, wo er mir seine Oldtimer und das Haus gezeigt hat. Er hat dann im Haus noch einige Renovierungsarbeiten vorgenommen und ich habe zugeschaut bzw. assistiert, ehe ich mich draussen nuetzlich gemacht habe und zwei Stunden lang den bereits grossflaechig vertrockneten Rasen mit dem Wasserschlauch gesprenkelt habe. Abends konnte ich mich dann erstmals von Putri’s fantastischen Kochkuensten ueberzeugen.
Die Woche bestand dann, wie in den vergangenen sechs Wochen auch, aus vormittags zur Sprachschule gehen und nachmittags Kinderdienst. Der Unterschied ist allerdings, dass Jamie und Georgi sich fuer Dinge begeistern lassen und nicht nur Fernsehen gucken wollen. Es macht richtig Spass, mit ihnen drinnen und draussen zu spielen, Dinge beizubringen und zu erklaeren. Es ist beeindruckend, wie wissbegierig sie sind.
Mein Highlight am Montag war die Tatsache, dass ich Putri’s alten Laptop nutzen darf, wann und wie ich moechte und dieser als mein Laptop gilt. :-)
Noch nicht erwaehnt habe ich bisher, dass Frasers ein Flatmate, also einen Mitbewohner, haben. Er heisst Stephen, ist 27 Jahre alt, gebuertiger Englaender, ist aber in Neuseeland aufgewachsen und fuehlt sich als Kiwi. Er bewohnt ebenfalls ein eigenes Zimmer. Er ist ebenso, wie die Familie, sehr sympatisch. Somit habe ich drei erwachsene Gespraechspartner mit denen ich mein Englisch im Alltag verbessern und erweitern kann.
Am Donnerstag haben Sabine, Marlene, Susi und ich bei Sabine einen Filmabend gemacht und uns “Julia & Julie” angeschaut. Am Freitagnachmittag habe ich mit Putri und den Jungs unseren Weihnachtsbaum geschmueckt. Damit waren wir eine Woche vor Weihnachten fertig, was hier aber tendenziell eher spaet ist, weil der Weihnachtsbaum ansonsten ueberwiegend schon zu Beginn der Adventszeit bzw. Anfang Dezember aufgestellt wird. Fuer abends hatte Marlene zum Dinner angeregt, weil sie nun fuer drei Wochen unterwegs ist. Leider konnten einige nicht teilnehmen, sodass wir, Marlene, Sabine und ich, letztlich zu dritt beim Inder in Petone essen waren.
Fuer das Wochenende stand dann, von der Schule aus, das sog. Picton-Weekend, mit Kayaking und mit Delfinen schwimmen, an, fuer das ich mich schon vor einiger Zeit angemeldet hatte. Nach einer kurzen Nacht von Freitag auf Samstag, weil wir bereits um kurz nach sieben Uhr in Wellington an der Faehre nach Picton sein mussten, sind wir mit der Faehre drei Stunden in den Norden der Suedinsel gefahren. Leider war das Wetter in Wellington und waehrend der gesamten Fahrt schlecht, sodass wir die Landschaft, speziell die Marlborough Sounds (Inseln im Norden vor der Suedinsel), nicht richtig sehen konnten, aber es war schon so beeindruckend. Die Landschaft in Neuseeland ist einfach einzigartig. Als wir in Picton ankamen, wurde das Wetter aber immer besser und wir hatten schliesslich einen wunderschoenen Nachmittag, inklusive Sonnenbrand (so extrem aendert sich das Wetter, wie zuvor schonmal geschrieben, hier in NZ). Den Nachmittag haben wir mit Kajakfahren verbracht, was sehr viel Spass gemacht hat, weil wir sportlich-aktiv die Natur und Landschaft geniessen konnten. Abends sind wir dann essen gegangen und haben mit einem Teil der Gruppe den Abend in einem Irish Pub ausklingen lassen.
Naechte in 8 Bett-Backpacker-Zimmern bringen es mit sich, dass man auf seine Zimmergenossen wenig Einfluss hat, was auch das Geschlecht betrifft. Da ich als maennlicher Au-Pair sowieso ueberall in der Minderheit bin, war das auf diesem Trip auch der Fall, aber so krass, dass ich der einzige Mann unter 17 Frauen war! ;-) Die Nacht habe ich also mit 7 Frauen verbracht und ueberall wo wir waren, hiess es nur: “There are the 17 girls and the lucky guy!" ;-))
Am Sonntagmorgen mussten wir frueh raus, weil wir Delfine sehen wollten. Wir hatten mit diesem Trip aber im Vorfeld Pech, weil wir leider nicht mit den Delfinen schwimmen durften. Am Wochenende vorher hatte das Unternehmen ebenfalls Dolphin swimming angeboten und dabei war erstmals eine Teilnehmerin mit einem Bein in eine Schiffsschraube geraten, mit der Konsequenz, dass sie dieses Bein verlor! Sehr tragisch und schockierend, aber sowas kann passieren, wenn es auch nicht passieren darf. Wir durften also nur Wasservoegel, Seehunde, Pinguine und Delfine anschauen. Leider war der Sonntag total verregnet, sodass es alles nicht soviel Spass machte, aber es war schon beeindruckend, diesen wilden Tieren so nah zu sein und sie sind unglaublich schnell. Es war toll, aber in den kommenden Monaten muss ich Delfinschwimmen auf jeden Fall noch nachholen. Der Nachmittag bestand dann nur aus der Rueckfahrt mit der Faehre nach Wellington. Somit ging dann ein erlebnisreiches Wochenende bzw. eine erlebnisreiche Woche zu Ende.
In diesem Sinne, alles Gute und auf in die letzte Woche vor Weihnachten.
Michael
11.12.2010:
Probleme sind dazu da, dass sie geloest werden
Nach einem wunderschoenen Abend bei Sabine’s Familie, insgesamt fuenf Wochen nicht wirklichen Wohlfuehlens in Helen’s Familie und wiederholten Gespraechen zu diesem Thema, habe ich am Montag schliesslich das Gespraech mit meiner Programmkoordinatorin in der WBS gesucht. Ich habe Bee ausfuehrlich die Probleme in der Familie geschildert, ihr erlaeutert, warum ich mich dort nicht wohlfuehle und sie um einen Familienwechsel gebeten. Da sie dem zugestimmt hat, ging es nun darum, fuer mich eine neue Gastfamilie zu finden. Sie sagte mir, dass es kurz vor Weihnachten nicht leicht sei und fuer maennliche Demi-Pairs erst recht nicht, sie aber ihr Bestes versuchen wird. Da ich Helen auch noch am gleichen Tag darueber informiert habe, konnte sie sich auch auf eine Veraenderung einstellen und sie zeigte sich abschliessend nochmal von ihrer besten Seite. So hat sie mich am Montag beispielsweise zum Miniball-Spiel von Connor mitgenommen und am Dienstag mit mir ein neuseelaendisches Abendessen gekocht.
Nachdem ich in den vergangenen fuenf Wochen in der Gastfamilie vielleicht nicht ganz soviel Glueck hatte, hatte ich nun umso mehr Glueck, denn bereits am Dienstag antwortete eine Familie, die mich gerne aufnehmen wuerde. Das war wirklich super, denn selbst weibliche Demi-Pairs, die die Familie wechseln wollen, warten nicht selten zwei bis vier Wochen auf eine neue Gastfamilie. Familie Fraser wollte mich dann auch gleich am Dienstag kennenlernen, sodass ich nach der Schule mit Bee zu ihnen gefahren bin. Es war von Anfang an von allen eine sehr willkommene Atmosphaere, was mir sehr gefallen hat. Ich war allerdings zunaechst aufgrund der gesamten Situation verunsichert und habe mich dann am Mittwoch endgueltig fuer einen Wechsel zu ihnen entschieden, den ich am morgigen Sonntag nun vollziehen werde.
Heute war ich aber zunaechst noch zum schon laenger gebuchten Pinnacles-Trip. Dieser war sehr begeisternd. Zunaechst sind wir zwei Stunden mit einem Reisebus an die suedliche Ostkueste (nahe Martinsborough) gefahren. Das war allerdings ueberhaupt nicht schoen, denn ich habe die Reaktion meines Magens auf die sehr kurvigen Strecken Neuseelands zu spueren bekommen. Mir war so “kotzschlecht”, dass es ein Erfolg war, mich nicht uebergeben zu haben. Als wir dann aber schliesslich angekommen waren, war die Wanderung durch das trockene Flussbett eines ehemaligen Felsens, der nur noch in verschiedenen Fragmenten besteht, sehr interessant. Das hat richtig Spass gemacht, denn die Landschaft war wieder erstklassig. Nach der Wanderung haben wir ein sehr reichhaltiges BBQ-Lunch gemacht und sind anschliessend direkt an die Ostkueste gefahren, wo wir wilde, freilebende Seehunde beobachtet haben. Das war ein tolles Erlebnis, weil es halt die freie Wildbahn und nicht im Zoo ist. Dieser Trip hat sich definitiv gelohnt.
05.12.2010:
Advent im Sommer
30.11.2010:
Mein 26. Geburtstag am Ende der Welt
Heute ist mein 26. Geburtstag und diesen habe ich sogar 12 Stunden frueher, als normal in Deutschland. ;-) Ebenfalls erstmals habe ich an einem sonnig-warmen (ca. 22 Grad Celsius) 30. November Geburtstag. Geschenkpakete aus Deutschland habe ich letzte Woche auch schon erhalten (vielen Dank dafuer :-)), aber ausgepackt habe ich sie noch nicht. Das werde ich spaeter noch machen. Anlaesslich meines Geburtstags habe ich heute keinen Kinderdienst, sondern frei. Unter diesen Umstaenden laesst sich ein Geburtstag bestens feiern und dies werden wir ab 6 p.m. (18 Uhr) auch machen. Helen hat fuer unsere Familie einen Tisch im mexikanischen Restaurant “Las Margaritas“, in dem Ross (unser Mitbewohner), arbeitet, bestellt und ich habe einige Schulfreunde eingeladen. Somit freue ich mich nun auf meine erste Geburtstagsfeier mit internationalen Gaesten fern der Heimat. :-))
Macht es gut, bleibt bei der Schneekaelte in Deutschland gesund und ich bemuehe mich weiterhin, meine Homepage aktuell zu halten.
Viele Gruesse vom “Birthday-Boy“, wie Rhiannon mich heute Vormittag durchweg nannte. ;-)
29.11.2010:
Herausforderungen im Verlauf eines Auslandsjahres
Jaja, so ist ein Auslandsjahr oder so kann es sein. Immer wieder kommen unvorhersehbare Situationen auf einen zu, die es bestmoeglich zu meistern gilt. So war es auch vor zwei Wochen, als Helen's PC Probleme mit dem Internet bekam und wir seitdem nicht mehr ins Internet koennen. Die flexible Internetnutzung ist seitdem somit nicht mehr moeglich und ich muss die stark frequentierten und saulangsamen Schul-PCs nutzen. Emails kann ich zwar mehr oder weniger lesen und beantworten, aber das Linux-Betriebssystem der Schul-PCs erkennt meine Kamera nicht und unterstuetzt auch meinen Homepage-Browser nicht, der fuer den Zugang zu meiner Homepage noetig ist. Meine Fotos kann ich aber Dank der Erlaubnis des Schuleigentuemers mit einem Windows-PC auf meinen USB-Stick uebertragen. Somit kann ich meine Homepage nur unter sehr erschwerten Bedingungen aktuell halten. Aber diese Erfahrungen machen das Auslandsjahr ja aus. Da ich morgen an Janine's Laptop darf, kann ich euch nun endlich von meinen vergangenen zwei Wochen berichten.
Insgesamt herrscht nun, nach vier Wochen (enorm, wie schnell die Zeit vergeht), aber Alltag, an den ich mich gewoehnt habe. Dennoch sehne ich mich manchmal natuerlich nach meiner Heimat, dem winterlich-weihnachtlichen Bergischen Land, zurueck. Wenngleich das Wetter hier, mit ueber 20 Grad Celsius, mit Sicherheit angenehmer ist. Dieses sommerliche Wetter hat aber auch die Nebenwirkung, dass ich ueberhaupt nicht in Weihnachtsstimmung bin. Vielleicht helfen dagegen aber die aus Deutschland erhaltenen Adventskalender (danke dafuer ;-)).
Vergangenen Mittwoch haben wir, nach einer Woche, endlich eine neue Spuelmaschine erhalten, was meine taegliche zu spuelende Menge wieder mindestens halbiert. :-) Abends bin ich mit Daeun nach Wellington ins Stadion gefahren und habe mir das Fussballspiel der Wellington Phoenix gegen die Melbourne Hearts live angeschaut. Wellington ist die einzige neuseelaendische Fussballmannschaft, die in der ersten australischen Liga spielt. Der spielerische Unterschied im Vergleich mit Deutschland ist schon ziemlich gross und ich wuerde sagen, dass beide Mannschaften (im Mittelfeld der Liga platziert) auf dem Niveau unserer 3. Liga sind. Aber dennoch war der Stadionbesuch interessant. Ich habe beispielsweise gesehen, welch geringen Stellenwert der Fussballsport hier hat. Im 36.000 zuschauerfassenden Stadion waren lediglich rund 4.800 Fussballfans und diese nahezu alle in einer Kurve, sodass das Stadion ziemlich leer wirkte. Gaestefans waren natuerlich keine anwesend, weil diese ja von Melbourne haetten anfliegen muessen. Nach einer schwachen ersten Halbzeit gewann Wellington aber letztlich mit 2:0, was ein gutes Ende bedeutete. :-)
Das vergangene Wochenende habe ich mit Susi aus Deutschland und Sabine sowie Marlene aus Oesterreich in der Mitte der Nordinsel (nahe Taupo) verbracht. Am Freitag sind wir nach Schulschluss sieben Stunden angereist, was daran lag, dass wir eine Stunde im Stau standen. Ansonsten sind solche Reisezeiten hier nichts besonderes, denn Neuseeland hat keine Autobahnen, lediglich breite Strassen, aehnlich unserer Schnellstrassen, auf denen man maximal 100 km/h fahren darf. Zudem fuehren diese oefters durch Ortschaften und sind sehr kurvig, sodass man oft noch nicht einmal 100 km/h fahren kann. Am Samstag haben wir dann das sog. Tongariro-Crossing (Durchwanderung des Tongariro-Nationalparks) gemacht. Im Gegensatz zum vorherigen Wochenende hatten wir mit dem Wetter grosses Glueck und strahlendblauen Himmel das ganze Wochenende. Dabei habe ich mir dann auch gleich meinen ersten Sonnenbrand geholt. :-( Aber es war trotzdem genial. Wir sind morgens um 7:30 Uhr mit einem Shuttlebus an unserem Backpacker-Hostel abgeholt worden und zum Startpunkt im Nationalpark gefahren worden, von wo aus wir uns dann gegen 9 Uhr auf den rund 20 Kilometer langen Weg gemacht haben. Der Wanderweg fuehrt in erster Linie durch das ehemalige Vulkangelaende und ist sehr faszinierend. Nach zu Beginn und am Ende sehr heisser sowie auf dem Gipfel sehr kalter Temperatur kamen wir gegen 16 Uhr am Zielparkplatz an, von wo wir von unserem Shuttlebus wieder abgeholt und zu unserem Backpacker-Hostel gefahren wurden. Nach einem sehr beeindruckenden Tag, der uns koerperlich alles abverlangt hat, haben wir uns nach unserer Rueckkehr im nahegelegenen Supermarkt die Zutaten fuer unser Dinner gekauft, was wir nach erfrischender Dusche zubereiteten und hungrig assen. Am spaeten Sonntagmorgen sind wir dann wieder sechs Stunden nach Hause gefahren, haben aber noch einen Zwischenstopp in Otaki/Otaki Beach (Westkueste) gemacht. Dort haben wir fuer einige Zeit bei leckerem frischem Eis das sommerlich-sonnige Wetter am Strand genossen, ehe wir abends schliesslich wieder in Lower Hutt ankamen.
Am heutigen Montag war Rhiannon richtig suess und niedlich. Sie hatte erfahren, dass ich morgen Geburtstag habe und wollte mit mir unbedingt etwas fuer mich malen und basteln. Zudem hat sie angekuendigt, morgen in der Schule mit ihren Freundinnen weitere Gemaelde fuer mich anfertigen zu wollen. :-)
In diesem Sinne lasse ich mich mal ueberraschen, was ihre Kreativitaet so hergibt.
Viele Gruesse aus dem sommerlich-sonnigen Neuseeland
Michael
22.11.2010:
Neuigkeiten aus Neuseeland
Zunaechst kann ich euch berichten, dass ueberwiegend ich das Problem mit der Mausfamilie, wie sich im Nachhinein herausstellte, geloest habe. Denn am vergangenen Montagmorgen, als ich aus meinem Zimmer in die Kueche kam, kniete Helen aufgeregt vor dem Kuehlschrank und teilte mir, bewaffnet mit einem Kochtopf, mit, dass “die“ Maus unter diesem sei. Nach laengerer Verfolgungsjagd und einigem Schraenkeruecken habe ich diese dann mit ihrem Kochtopf erlegt. Da ich am folgenden Donnerstag ebenfalls noch zwei Babymaeuse gekillt habe, hat Helen mir auch direkt einen Spitznamen verpasst, der da lautet: TripleM (Mouse Murderer Michael). ;-) Insgesamt waren fuenf Maeuse in unserer Kueche. Da ich an diesem Montagmorgen auch noch mein erstes Paket aus Deutschland erhalten habe, begann diese Woche sehr spannend.
Letzte Woche Donnerstag, als ich erstmals kochen musste, hatte ich eine lustige Erfahrung bzgl. der momentan 12 Stunden Zeitverschiebung. Ich schaltete gegen 5 p.m. (17 Uhr) unserer Zeit das SWR3-Internetradio ein, um die SWR3-Feierabend-Sendung zu hoeren, weil ich ja Dinner kochen musste. Aber ich war total ueberrascht, mit Wirbie & Zeus, die Morgensendung-Moderatoren zu hoeren, bis mir dann bewusst wurde, dass ich euch ja einen halben Tag voraus bin. :-) Es war dann schon lustig zu hoeren, was euch am Donnerstag alles bevorstand, wie das Wetter werden wuerde und wo gerade Vormittag-Stau war. Wohingegen ich dies ja alles schon erlebt hatte.
Am Dienstag hat sich dann unsere Spuelmaschine verabschiedet (kaputtgegangen), was zur Folge hatte, dass ich ab da den kompletten Tagesabwasch von Hand machen musste. :-( Grosse Freude. ;-)
Am Mittwoch bin ich erstmals in die hoechste, die Advanced-Class gegangen, weil mit einem Vertretungslehrer das Niveau in der Upper Intermediate-Class so sank, dass es fuer mich zu langweilig wurde. In Advanced ist das Niveau zwar einiges hoeher und es ist hart fuer mich, aber es bietet neue Motivation und Anreiz mitzukommen. Mein Ziel ist es nun, meinen Status, als Klassenschlechtester, zu verlassen. Yes I will! ;-) Nachmittags habe ich dann das Angebot wahrgenommen, mit Emma, der Schulmanagerin, Christmas-Crafts (Weihnachtsartikel/-geschenke) fuer unsere Gastfamilien zu basteln.
Am Donnerstag haben wir von unserer Advanced-Class das neuseelaendische Parlament besucht. Nach einer einstuendigen Fuehrung durch die Gebaeude konnten wir anschliessend einer Vormittag-Debatte beiwohnen und ich kann euch berichten, dass die Anwesenheits/-Arbeitsmoral nicht besser ist, als in Deutschland. Lediglich maximal ein Drittel aller Abgeordneten war anwesend und von diesen spielten einige auf ihren IPads Solitaer oder lasen Zeitungen. Da unser Lehrer Paul erzaehlte, dass die sog. Questiontime am fruehen Nachmittag interessanter und lebhafter sei, weil sich die Politiker dann mehr “anfauchen“, habe ich die Mittagspause mit Besichtigung der umliegenden Regierungs- und Stadtgebaeude verbracht und bin anschliessend zu dieser Questiontime gegangen. Diese war wirklich interessant, weil ich das herrschende britische System erleben konnte, denn Uniformen spielen eine wichtige Rolle und wenn Mr. Speaker aufsteht um etwas zu sagen oder zu disziplinieren, sind, von jetzt auf gleich, alle anderen Anwesenden absolut still, wo sie sich zuvor noch laut und undiszipliniert beschimpften.
Den Samstag habe ich nach laengerem Ausschlafen genutzt, um mein Weihnachtspaket fertig zu machen. Dies habe ich mit viel Liebe gestaltet und am heutigen Montag schliesslich verschickt. So frueh war ich damit noch nie, aber aufgrund der Entfernung und der Tatsache, dass so viele Neuseelaender Uebersee versenden, war der 22.11. der letzte Tag in der guenstigsten Kategorie (schon in dieser kosten 2 kg, ohne Versicherung, 51 NZD) mit der Sicherheit, dass es vor Weihnachten in Europa ankommt. Entsprechend voll war es auch im Post Office. Aber nun ist das Paket versendet und auf dem Weg, durch Zollkontrollen, nach Deutschland. :-)
Am Sonntagvormittag habe ich den “Tag der offenen Tuer“ genutzt und mir den Airport Wellington von innen und aussen angeschaut. Das war trotz dessen, dass er kleiner ist, als z. B. der Koeln/Bonner Flughafen, sehr interessant, weil sie erstmals das neue Terminalgebaeude der Oeffentlichkeit zugaenglich machten (dies sieht aus wie ein Fels und heisst auch so), einige Vorfuehrungen machten und wir an den Rand der Startbahn durften. Dort stank es zwar enorm nach Kerosin, aber es war trotzdem faszinierend.
Nachmittags habe ich mir dann die Zeit am Rande des Wellingtoner Hafens und in der Touristeninfo vertrieben, aus der ich Unmengen von Flyern mitgenommen habe, um so langsam zu beginnen, meine NZ-Rundreise im Februar zu planen. Abends hat unser “Homestay“ Daeun fuer Helen und mich koreanisch gekocht. Es war zwar typisch asiatisch scharf, aber lecker.
14.11.2010:
Annyeong Haseyo from New Zealand
Mit diesem freundlichen "Hallo" auf koreanisch gruesse ich euch nach meiner zweiten Woche in Neuseeland. Aufgrund dessen, dass ich viel mit Koreanern zu tun habe (Daeun lebt bei uns in der Familie und mit Jae Bom unternehme ich am meisten), tauscht man natuerlich Woerter aus, aber neben Geon-bae (Prost), ist "Hallo" das einzige, was ich mir ebenfalls merken und aussprechen kann. An "Guten Appetit" uebe ich zur Zeit. ;-)
Das Einleben wird immer besser und die Tagesablaeufe bekommen allmaehlich Routine. Es kehrt gewissermassen Alltag ein, der aber nach wie vor spannend bleibt, weil ich stetig Neues erlebe und lerne.
Dazu gehoert z. B. auch das Zurechtfinden und "Ueberleben" im neuseelaendischen Strassenverkehr. ;-) Zunaechst einmal fahren sie auch, wie die Briten, auf der "falschen", also der linken Strassenseite (sie sagen uebrigens ueber uns auch, dass wir auf der "falschen" Strassenseite fahren. Es ist also alles Ansichtssache. ;-)), haben aber u. a. die Verkehrsregel "Rechts vor Links". Dieses "auf der linken Strassenseite fahren" bringt mit sich, dass man beim Ueberqueren einer Strasse, anders, als ich es mal gelernt habe, nicht zuerst nach links, dann nach rechts und zum Schluss nochmal nach links schaut, sondern genau andersherum. Ich bin froh, dass ich noch lebe und noch nicht ueberfahren worden bin, denn das naechste "Ueberlebensnotwendige" ist, zu wissen, dass die Kiwis fuer Fussgaenger weder bremsen, noch anhalten. Man kann die Strasse lediglich ueberqueren, wenn kein Auto kommt. Sie halten nicht an, wenn jemand auf der Strasse ist, man muss laufen, wenn man lebend die andere Seite erreichen moechte. Mittlerweile, nach zwei Wochen und zweimal taeglichen Fahrten mit dem Fahrrad zur Schule und nach Hause im oeffentlichen Strassenverkehr, habe ich allmaehlich verinnerlicht, dass ich beim Ueberqueren einer Strasse zunaechst mit Autos von rechts und dann von links rechnen muss. :-)
Interessant ist im Zusammenhang mit dem Strassenverkehr auch, dass die Neuseelaender ihr Nummernschild innerhalb von 6 Stellen, soweit es in Neuseeland noch nicht vergeben ist, frei gestalten koennen. Somit sieht man nicht selten Namen oder besondere Bedeutungen auf den Nummernschildern. Ich habe einige interessante Nummernschilder fotografiert und lade sie in die Galerie hoch. Beim Fotografieren eines Nummernschildes kam ich mit der, zu ihrem Auto zurueckkommenden, Besitzerin ins Gespraech. Ich erzaehlte ihr, wie es bei uns geregelt ist und sie erklaerte mir, dass ihr Nummernschild "2 DR1VE" lautet, weil ihr Auto "zum Fahren" (to drive) ist. ;-)
Ebenso ist die Tastatur sehr gewoehnungsbeduerftig, denn da im Englischen weder Ä, Ö, Ü, noch ß vorkommen, muss ich diese Buchstaben zum einen immer durch Ae, Oe, Ue und ss ersetzen, zum anderen ist dadurch aber auch die Tastatur etwas anders. So ist zum Beispiel an der Position unseres "Z", hier das "Y" und das "Z" ist unten links in der Ecke. Mittlerweile habe ich mich auch daran gewoehnt, aber am Anfang habe ich so oft, weil ich blind schreiben kann, anstatt eines "Z", ein "Y" getippt. :-(
Zum Thema Sauberkeit und Hygiene kann ich berichten, dass wir seit einer Woche (seitdem wissen wir es, weil ich sie gesehen habe) eine Maus im Haus, ueberwiegend in der Kueche, haben. Ich habe sie inzwischen dreimal gesehen, aber wir haben sie trotz mehrerer Mausefallen bisher leider noch nicht fangen koennen. So allmaehlich wird Helen dann doch immer aktiver, weil Maeusebabys moechte sie dann doch nicht im Haus haben. Ich bin gespannt. Ein Kammerjaeger kostet wohl 165,- NZD (1,- EUR ~ 1,80 NZD). Ihre "vollgeschissene" Futterstelle habe ich gestern Abend aufgespuert, mal aus dem Geschirrschrank geholt und entfernt. Mal abwarten, wie es weitergeht. Ich halte euch auf dem Laufenden. ;-)
Ansonsten ist aber alles okay. Ich habe mich an die neue Lebenssituation gewoehnt und sowohl mit Helen und den Kindern, als auch mit den anderen Mitbewohnern stimmt die Chemie. Das ist schon echt gut. Helen ist wirklich sehr bemueht, es angenehm zu gestalten. Lediglich die Kinder gehen mir phasenweise ziemlich auf den "Zeiger". ;-) Sie machen Mist, halten sich nicht an Regeln, luegen und benehmen sich einfach nicht. Damit verbauen sowie zerstoeren sie sich so viele Moeglichkeiten und rauben, in erster Linie natuerlich, Helen den Nerv. Mich testen sie natuerlich auch nach wie vor. Das Letzte, was mich Connor getestet hatte, war aber schon niedlich, weil es so durchschaubar war. Eine seiner Aufgaben ist "Rubbish" (Muell) hinausbringen. Dafuer wird er dann mit Taschengeld belohnt. Bei Rhiannon ist es das Gleiche, allerdings mit "Recycling". Da er weiss, dass ich nicht alle Vokabeln kenne, meinte er mich testen zu muessen, indem er die "Recycling"-Abfaelle hinausbringen wollte und diese mir als "Rubbish" "verkaufen" wollte. ;-)) Das war aber zu durchschaubar fuer mich und mit schlechtem Gewissen schlich er von dannen. Punkt fuer mich. :-)
Insgesamt war es aber eine positive Woche, in der die Kinder phasenweise auch wirklich toll waren. Sie sind halt Kinder, mit ihren Launen.
In der Schule ist Alltag, wie in der ersten Woche. Das Zwischenprogramm waren wieder Gespraeche und Spaziergaenge bzw. Einkaeufe in der Mall. Ansonsten habe ich mich nun fuer die ersten Activities angemeldet. Am 11.12. werde ich an einer Wanderung durch den Drehort eines "Herr der Ringe"-Films sowie zur Seeloewen-Bank teilnehmen und am 18./19.12. werde ich am sog. "Picton-Weekend" teilnehmen, was Kajak fahren und mit Delphinen schwimmen beinhaltet. :-)
Am Mittwoch war ich abends mit Helen und den Kindern sowie Daeun zu "Cubs", das ist die juengste Gruppe deren Pfadfinder und sie machten eine "Schnitzeljagd" durch den Botanischen Garten in Wellington.
Am Freitag hatte ich bis 6 p.m. (18 Uhr) Freizeit, was ich zum Weihnachts-Shopping nutzte. Ich war damit noch nie so frueh, aber, weil das Paket bis 22.11. verschickt werden muss, damit es puenktlich zu Weihnachten ankommt, blieb mir nichts anderes uebrig. Am Samstag wollte ich eigentlich mit ein paar Students eine Mountainbike-Tour durch einen Regional-Park machen, aber aufgrund des regnerischen Wetters cancelten wir diese Tour. Stattdessen habe ich dann meine Weihnachtseinkaeufe abgeschlossen und erstmals die "German Bakery" aufgesucht. Dort verkaufen sie u. a. "Heidelberger", "Badisch Dunkel" und "Fitness-Bread". Ich entschied mich fuer das Letztere und eine Rosinenschnecke. Mein Fazit lautet: Lecker, aber letztlich doch nur eine gute Kopie. Nach zwei Wochen Toastbrot (nur weiss oder etwas koernig) ist es aber schoen, mal wieder richtiges Brot, das man auch kauen muss und von dem man satt wird, zu essen. ;-)
Heute habe ich mich dann am spaeten Vormittag mit Jaebom getroffen und wir sind nach Wellington gefahren, wo ich zunaechst an einer sehr interessanten Stadtrundfahrt teilgenommen habe. Anschliessend haben wir uns wieder getroffen und mit Nicolas und einer Freundin von Jaebom Mittag gegessen. Dabei haben wir einen Franzosen kennengelernt, der heute seinen dritten Tag in Wellington hatte, und mit ihm haben wir dann den Rest des Nachmittags verbracht. Zunaechst haben wir uns die "Christmas-Parade" angeschaut, die zwar sehr interessant, aber ebenso gewoehnungsbeduerftig war. Zum einen war es fuer mich neu, bereits Mitte November "Jingle Bells" oder "Santa Claus is coming" zu hoeren, zum anderen waren nicht nur weihnachtliche Wagen, sondern auch Cheerleader, Osterhasen, Spongebob usw. dabei. Danach haben wir dann die Skyline von Wellington vom Hafen/Oriental Beach genossen. Dabei war es heute Nachmittag so warm, dass es mir tatsaechlich erstmals warm genug war, lediglich im T-Shirt herum zu laufen. Allerdings schlug das Wetter am spaeten Nachmittag dann von jetzt auf gleich wieder so um, dass es uns selbst mit Jacken zu kalt war! Wellington halt. ;-)
Ausklingen lassen habe ich den Abend dann mit meinen Hausaufgaben von Freitag. Herrlich, da freut man sich doch schon wieder auf Montag. ;-)
In diesem Sinne, schoene Woche.
Maikeul (Michael auf koreanisch)
07.11.2010:
Ein herzliches "Kia ora" aus Neuseeland
Nun liegt meine erste Woche in Lower Hutt, nahe Wellington, bereits hinter mir und ich habe schon viele Eindruecke und Erfahrungen gesammelt, von denen ich euch jetzt berichten moechte.
Aber zunaechst danke ich euch fuer eure netten Eintraege in meinem Gaestebuch. Diese freuen mich sehr. :-))
Als erstes stelle ich euch nachfolgend meine Gastfamilie vor, in der ich die kommenden drei Monate leben werde. Zum einen ist da Gast"mutter" Helen, "mutter" in Anfuehrungszeichen, weil sie mit 30 Jahren, lediglich 5 Jahre aelter ist, als ich. Sie ist geschieden und lebt mit ihren drei Kindern, Joshua (9), Connor (7) und Rhiannon (5) in einem eigenen Haus. Zudem lebt momentan noch ein Freund, Ross (32), der auf der Suche nach einer Wohnung ist, bei ihr und heute ist noch ein weiterer Student angekommen. Er heisst Daeun, ist, wie ich, 25 Jahre alt, kommt aus Suedkorea und wird einen Monat bei uns leben. Somit hat das ganze WG-Charakter. Die beiden Jungs, Joshua und Connor, gehen zur Primary-School und Rhiannon geht zur Vorschule. Diese sind in einem Gebaeude und in unserer Strasse. Helen hat eine Dreifachbelastung zu bewaeltigen, denn sie ist Vollzeitstudentin (von zu Hause aus), arbeitet zwei Tage pro Woche an einer Hotelrezeption in Wellington und ist halt Mutter.
Meine Eindruecke der ersten Woche sind sehr unterschiedlich. Zum einen habe ich festgestellt, dass die "Kiwis", wie die Neuseelaender sich, in Bezug auf ihr Nationaltier, den Kiwi-Vogel, selbst nennen, sehr freundlich, hilfsbereit, herzlich und gastfreundlich sind. Zum anderen habe ich festgestellt, dass sie sehr relaxt sind, was zwar einerseits sehr positiv ist, weil sie ein ausgeglichenes Gemuet haben und Stress vermeiden, andererseits aber mit sich bringt, dass sie das Gegenteil unserer deutschen Tugenden sind, weit entfernt von Perfektionismus. Sie sehen alles nicht so eng. Unordnung und Chaos sind fuer sie normal, von Hygiene und Sauberkeit haben sie ein voellig anderes Verstaendnis als wir und auch die Erziehung der Kinder laeuft hier anders ab. Somit musste ich die vergangene Woche schonmal das ein oder andere Mal schlucken bzw. mich ueberwinden, aber ich sehe das alles als Erfahrungen an, die ich sammeln wollte. :-)
Die Kinder sind auf jeden Fall sehr herzlich und haben mich toll aufgenommen, haben aber leider auch ein schlechtes Benehmen und sind von daher ziemlich anstrengend, weil sie austicken und anfangen zu heulen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen.
Meine Schule, die Wellington Business School, ist schoen. Alle Mitarbeiter kennen alle Schueler und sprechen sie auch mit Vornamen, wie es in Neuseeland ueblich ist, an. Die Stimmung unter allen Students ist sowieso sehr positiv und offen. Jeder geht auf jeden zu, man hilft sich gegenseitig und der Zwang, in der Schule nur englisch zu sprechen, hilft bei der Kontaktaufnahme mit anderen Nationalitaeten. Circa 50 % der Students sind deutschsprachig (Deutsche, Oesterreicher, Schweizer), wenige franzoesischsprachig und spanischsprachig und knapp 50 % sind Asiaten (Japan, Suedkorea, China). Besonders die Asiaten sind sehr hoeflich, herzlich und wahnsinnig nett. Aufgrund dessen, dass ich als Letzter, von drei Michaels (einer kommt aus Brasilien (Maicon) und einer aus Suedkorea (Maikeul)), letzten Montag angekommen bin, haben sie mich mal direkt Michael 3 (Meikel three) "getauft". :-)
Auf Māori, das sind die Ureinwohner Neuseelands, werde ich uebrigens Mikaere geschrieben und ausgesprochen. :-)
Meine Woche war sehr abwechslungsreich, alles war neu und gewoehnungsbeduerftig, aber ich bin toll aufgenommen und integriert worden und von daher faellt das einleben leichter, wenn auch zwischendurch schonmal schwerere Phasen kommen, in denen man sich dann beschaeftigen und ablenken muss, damit man kein Heimweh bekommt.
Das gute Wetter verhilft auch zu guter Laune, wobei das Wetter ziemlich verrueckt ist. Denn man weiss einfach nicht was man anziehen soll, wenn man es nicht wie die Kiwis macht und sobald die Sonne scheint, kurze Kleidung traegt, egal, wie warm oder kalt es ist. Wenn der krasse Wind (die Region um Wellington ist fuer ihren starken Wind beruehmt-beruechtigt) nicht waere, waere es durchweg sehr angenehm, aber der Wind macht es ziemlich kalt. Zudem ist Neuseeland dafuer bekannt, dass sich das Wetter sehr schnell aendern kann. So ist es nicht ungewoehnlich, an einem Tag vier Jahreszeiten zu haben. Somit nehme ich immer meinen "halben Kleiderschrank" mit, um fuer Sonne und gegen Regen und Wind gewappnet zu sein. ;-) Denn scheint die Sonne und es ist windstill, dann ist es angenehm warm, kommt aber der Wind auf, ist es ohne Jacke (zumindest uns Deutschen) zu kalt. Ebenso ist es in den Haeusern. Da die Haeuser der Kiwis nicht oder nur geringfuegig gedaemmt, aus Holz gebaut und mit Einfachverglasung versehen sind, ist es in ihnen, wenn die Sonne scheint, ziemlich warm, scheint sie aber nicht, ziemlich bis saukalt. Ein Kiwi macht dann aber nicht etwa den Ofen an. Nein, ihm reicht dann seine Koerperwaerme. Ein Michael hat davon aber leider nicht genug, sodass er friert. Aber gluecklicherweise wird es nun kontinuierlich waermer, denn momentan haben wir zwar noch Fruehling, aber wenn es in Deutschland Winter wird, bekommen wir Sommer. ;-) Im Februar haben wir dann Hochsommer und den waermsten Monat des Jahres. :-) Yippieh! Ich habe also doch alles richtig gemacht, jetzt am Ende der Welt zu sein. :-))
Vergangenen Montag war mein erster Schultag und an dem hatten wir Orientation. Zunaechst musste ich einen Sprachtest absolvieren, anhand dessen ich dann eingestuft wurde. Aufgrund dessen, dass meine Englisch-Kenntnisse ziemlich gut sind, bin ich in den Upper Intermediate-Course (zweithoechste von fuenf Leveln) eingestuft worden. Wenn ich mich verbessere, und das ist natuerlich mein Ziel, werde ich in den naechsten Wochen in den Advanced-Course befoerdert (es ist also nicht nur Urlaub, was ich mache ;-)). Nach der Einstufung sind wir in die Schule, die Regeln und die Ablaeufe eingefuehrt worden. Die folgenden vier Tage hatte ich dann von morgens 8:30 Uhr bis 11:45 Uhr English-Unterricht. Inhalte sind Vokabeln, Aussprache, Schreiben, Diskussionen und Grammatik (herrlich ;-)).
Die Zwischenzeit bis zu meinem Nachmittags-Kinderdienst habe ich mit Lunch und ausgiebigen Gespraechen (natuerlich auf Englisch, so gut es geht) mit anderen Students verbracht oder bin durch die Stadt und die Einkaufs-Mall spaziert. Die Gespraeche und daraus entstandenen Kontakte haben mir dann z. B. am Mittwoch zu einer kleinen Stadtfuehrung von zwei Students verholfen. Ansonsten sind die Gesprache natuerlich sehr hilfreich, die Probleme, Schwierigkeiten, Situationen, die, wie ich in den Gespraechen erfuhr, bei allen (Demi-Pairs) sehr aehnlich sind, zu bewaeltigen und damit klarzukommen.
Nachmittags habe ich dann in der Regel von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr, wobei wir, ebenfalls in der Regel, um 18:00 Uhr Dinner (warmes Abendessen - Die Kiwis essen morgens fast nichts, mittags (Lunch) ein bisschen und abends viel) essen, Kinderdienst. Danach muss ich dann noch den Tagesabwasch machen, Hausaufgaben machen und anschliessend habe ich frei. Dabei habe ich letzte Woche schon die volle Bandbreite der Kinder abbekommen. Am Montag hingen sie so an mir, dass ich meinen Namen bestimmt fuenfzig Mal gehoert habe, ich von allen dreien in Beschlag genommen wurde und selbst beim Abendessen Rhiannon auf meinem Schoss sitzen hatte. Am Dienstag haben sie mich dagegen "fertig" gemacht, indem sie total quer waren. Rhiannon, fing staendig, wegen nichts und wieder nichts, an zu heulen, weil sie eine Erkaeltung ausbruetete und die Jungs meinten, mich testen zu muessen und haben nur Mist gemacht. Beide Tage waren total anstrengend, aber der erste war mir lieber. ;-)
Mittwoch und Donnerstag waren dann etwas ruhiger. Ich habe die Kinder bei ihren Hausaufgaben betreut und mit ihnen drinnen sowie draussen gespielt. Die Kleine ist eine absolute rosa Prinzessin und zeigte mir schon letztes Wochenende ganz stolz ein rosafarbenes Herzkissen, auf dem "Princess" ;-) steht und die Jungs sind "ganz harte" Skaterboyz ;-). Rhiannon steht total auf rosa und pink. Am liebsten spielt sie mit ihren Barbies oder tanzt, singt und malt. Die Jungs sind eher von der "wilden Sorte" (geweint werden darf trotzdem ;-)) und spielen am liebsten Wrestling und skateboarden. Sie sind aber auch fuer andere Sportarten zu begeistern. Insgesamt spielen alle drei aber, wie fast alle Kinder, wenn man sie nicht davon abhaelt und anders beschaeftigt, am liebsten am PC oder schauen Fernsehen.
Am Freitag hatte Helen mir frei gegeben und so konnte ich nach der Schule mit ein paar Students nach Petone an den Strand fahren, wo wir zwei Stunden verbrachten. Anschliessend habe ich in Petone zum ersten Mal Fish&Chips gegessen. Eigentlich wollten wir von dort auch abends das Feuerwerk in Wellington sehen (es war Guy Fawkes-Day und an dem ist, anstatt an Silvester, das Abschiessen von Feuerwerkskoerpern erlaubt.), aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, sodass zwei Students und ich beschlossen, stattdessen einen Spieleabend bei einem anderen Au-Pair zu machen, der dann um 22:00 Uhr begann und um 4:00 Uhr endete. :-)
Am Samstag bin ich dann so gegen 10:00 Uhr aufgestanden und gegen Mittag mit Helen und den Kids zu einem oeffentlichen Schulfest gefahren, wo sie mir bei der Gelegenheit die Landschaft gezeigt hat. Nachmittags habe ich dann meine erste 10 km-Laufrunde gedreht. :-) Endlich hatte ich dafuer Zeit, denn wochenends habe ich frei. :-)
Heute habe ich den Tag der offenen Tuer genutzt und mir das neuseelaendische Parlament von innen angeschaut. Damit hatte ich viel Glueck, denn sie oeffnen nur alle zwei Jahre die Tueren fuer Besucher und das war sehr interessant. Es war wirklich toll, denn nachdem ich mir zunaechst sehr vieles alleine angeschaut hatte, habe ich anschliessend noch an einer Fuehrung mit Māori-Bezug teilgenommen. Dabei habe ich auch meine erste ausserschulische deutsche Bekanntschaft kennengelernt.
So allmaehlich bildet sich mein Netzwerk und ich lebe mich immer besser ein. :-)
Fuer heute soll's das gewesen sein, denn ich bin muede.
Ich verabschiede mich mit einem ebenso herzlichen "Ka kite ano" (in Māori heisst das "Auf Wiedersehen/Tschuess". "Kia ora" heisst uebrigens "Guten Tag/Hallo").
Mikaere :-))
31.10.2010:
Die ersten Gruesse vom Ende der Welt
Inzwischen bin ich schon seit zwei Tagen in Neuseeland und meine innere Uhr hat sich schon auf die Ortszeit eingestellt, was daran liegt, dass ich gestern Abend direkt mit meiner Gastmutter Helen auf einer Geburtstagsparty war, somit anschliessend richtig muede war und vergangene Nacht knapp elf Stunden geschlafen habe. Aber der Reihe nach...
Ich bin also vergangenen Donnerstag um 14:00 Uhr am Flughafen Koeln/Bonn losgeflogen. Da dies lediglich ein Zubringerflug nach London-Heathrow war, musste ich in London das Flugzeug wechseln und von dort mit Air New Zealand nach Neuseeland aufbrechen. Dieser Flieger startete um 16:15 Uhr und war sehr angenehm. Ich hatte genuegend Beinfreiheit, guten Service, gutes Entertainmentprogramm und auch nette Nachbarn. Insgesamt habe ich sogar acht Stunden geschlafen. Ich kann also sagen, dass das Fliegen wirklich Spass gemacht hat. Aergerlich war allerdings die Tatsache, dass wir schon zum Zwischenstopp in Los Angeles etwas Verspaetung hatten und diese Verspaetung in Auckland eine gute Stunde betrug, was fuer mich und viele andere Passagiere auch die Konsequenz hatte, dass wir unsere gebuchten Anschlussflieger verpassten. Ich musste mich also schon auf der Anreise erstmals ungeplanten Herausforderungen stellen und dieses Problem loesen. Die Loesung lautete informierte Gastmutter und Ersatzflieger um 13:00 Uhr, anstatt geplant um 8:00 Uhr. :-( Somit verlaengerte sich meine gesamte Anreise also um fuenf Stunden auf 37 Stunden! Es hat aber ansonsten alles gut geklappt und Helen sowie Connor und Rhiannon haben mich vom Flughafen in Wellington abgeholt. Wir fuhren nach Hause und ich bekam alles gezeigt. Nachdem wir gegessen hatten, machten wir uns dann so allmaehlich fuer die Geburtstagsparty fertig und liessen auf dieser den Tag ausklingen.
Heute hat mir Helen dann nach meinem mittaeglichen Fruehstueck den Ort, Lower Hutt, und meine Sprachschule gezeigt. Dabei bekam ich schon das abwechslungsreiche neuseelaendische Wetter, welches von jetzt auf gleich von Sonnenschein auf Regen und Regen auf Sonnenschein und wieder zurueck wechselt, zu spueren. Das ist hier wohl normal. Positiv ist daran auf jeden Fall, dass es sich nicht, wie bei uns leider sehr oft, einregnet. :-)
Den Rest des Tages haben wir dann zu Hause verbracht.
Jetzt gleich gehe ich ins Bett, denn morgen frueh steht mein "erster Schultag" an.
In diesem Sinne, "Good morning boys and girls." :-)
Viele Gruesse vom Ende der Welt
Michael
Als allererstes danke ich an dieser Stelle meinen Eltern, die auch bei meinem spannenden Auslandsjahr wieder voll hinter mir stehen und mich unterstuetzen!
Danke Mama und Papa, ihr seid die Besten! :-)